Anlässlich des Welttags der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar erklärt Mechthild Rawert, MdB:
Das deutsche Gesundheitssystem zählt zu den besten der Welt. Jede und jeder ist krankenversichert und erhält im Grundsatz die gleiche und gute Versorgung. Dennoch belegen Studien wie der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung oder die KiGGS-Studie (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland) einen Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status der Menschen und ihrem Gesundheitschancen und ihrer Lebenserwartung.
Der Gesundheitszustand Erwachsener ist im mittleren Alter besonders durch ihre Arbeitsbedingungen und den ausgeübten Beruf beeinflusst. Dabei gilt: Je geringer qualifiziert die Menschen sind, umso höher ist ihr Krankheitsrisiko.
Einige Weichen für Gesundheitsrisiken im Erwachsenenalter werden bereits im Kindesalter gestellt. Wie die KiGGS-Studie belegt, hängen die Gesundheitschancen der Kinder und Jugendlichen von ihrer sozialen Herkunft ab.
Zur Minderung sozialer Ungleichheit in der Gesundheit spielen Prävention und Gesundheitsförderung eine herausragende Rolle. Noch in diesem Jahr werden wir ein Präventionsgesetz verabschieden, das einen lebensweltlichen Ansatz (Settingansatz) verfolgt. D. h. die präventiven Impulse sollen die Menschen dort erreichen, wo sie leben und arbeiten. Settings sind z. B. Kindertageseinrichtungen, Schulen, Pflegeeinrichtungen oder Betriebe.
Mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz werden wir regionale Unter- und Überversorgung und damit Ungleichheiten beim Zugang zur Versorgung abbauen. Dies betrifft auch soziale Brennpunkte. Es soll ebenfalls 2015 verabschiedet werden.