Mechthild Rawert

Viele, viele Kinder und Eltern feierten am 15. März 2015 den ganzen Tag über den 2. Geburtstag von Deutschlands erstem und bisher einzigem Zentrum für Regenbogenfamilien. Das Zentrum in der Cheruskerstraße 22 in Berlin-Schöneberg ist eine einzigartige Anlaufstelle für schwule, lesbische, bisexuelle und transgender Menschen mit Familie oder Kinderwunsch. Trotz bundesweiter vieler Auszeichnungen wie zum Beispiel als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ bangt das Regenbogenfamilienzentrum um sein Fortbestehen - ich setze mich dafür ein!

Ich unterstütze auch die Forderungen des Regenbogenfamilienzentrums:

• die Öffnung der Ehe bzw. die Gleichstellung der Eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe,
• das gemeinsame Sorgerecht von Anfang an ohne Stiefkindadoption,
• Zugang zur Reproduktionsmedizin für lesbische Paare und alleinstehende Frauen,
• Flexibilisierung des Familienrechts und Beteiligungsmöglichkeiten bei Mehrelternkonstellationen (z.B. Umgang nach Stiefkindadoption, Mutterschaftsanerkennung).

Menschen leben heute in sehr unterschiedlicher Weise miteinander. Es ist Aufgabe der Politik und der Zivilgesellschaft, Antworten darauf zu geben, wie wir in einer hoch individualisierten Gesellschaft eine neue Kultur des Miteinanders, eine neue Kultur der Solidarität entwickeln und stabilisieren. Das Regenbogenfamilienzentrum muss nicht nur erhalten, sondern sogar ausgebaut werden.

Familie ist bunt und hat viele Gesichter

Seit zwei Jahren kommen zahlreiche Regenbogenfamilien zu Beratungen, offenen Treffs, Gruppenangeboten und themenbezogenen Veranstaltungen ins Regenbogenfamilienzentrum. Es kommen aber auch viele PolitikerInnen - so beispielsweise auch Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - und Fachleute, um sich hier über die Themen von Regenbogenfamilien informieren zu lassen. Auch die Medien berichten. Bereits im November 2013 erhielt das Regenbogenfamilienzentrum die bundesweite Auszeichnung m November 2014.

Trotz aller Feierlichkeiten war den Regenbogenfamilien und FreundInnen des Zentrum bewusst: „Die dreijährige Projektfinanzierung durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie läuft in 291 Tagen, also zum Jahresende, aus“, berichtet mir Constanze Körner, Leiterin des Regenbogenfamilienzentrums. „Aber natürlich hoffen wir, auch ab 2016 das Regenbogenfamilienzentrum mit einer stabilen finanziellen Absicherung für Regenbogenfamilien offen ist. Dann können wir im März 2016 gemeinsam den 3. Geburtstag feiern.“

Weitere Aktionen in diesem Jahr

Die Anliegen von Regenbogenfamilien werden weiter in die Zivilgesellschaft getragen:

• am 3. Mai: auf dem Internationalem Regenbogenfamilientag
• am 6. Juni: bei den Respect Gaymes: Dort wird es einen eigenen Familienbereich geben
• am 27. Juni: auf dem CSD
• am 12. September findet zusammen mit Radio Teddy und vielen AkteurInnen vor dem Regenbogenfamilienzentrum ein großes Schöneberger Regenbogenfest unter dem Motto „Regenbogenfamilien gehören dazu!“ statt.