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Zuhause im Alter - Wohnen im Alter

Wohnen ist ein Grundbedürfnis der Menschen. Wohnen heißt, ein Zuhause zu haben und einen Raum für gelebte Beziehungen mit anderen Angehörigen, Freunden und Nachbarn. Die meisten Menschen - unabhängig von Herkunft, sexueller Identität, Alter - wollen in ihrer vertrauten Wohnumgebung bleiben, auch dann wenn sie auf Hilfe und Pflege angewiesen sind. „Wohnen im Alter“ ist bei Angehörigen der Generation 50+, 60+, 70+ zunehmendes Thema auch in privaten Gesprächen.

Selbstständiges und selbst bestimmtes Wohnen so lange wie möglich - das ist auch das Ziel der Programme und Projekte des Bundesfamilienministeriums rund um das Thema "Zuhause im Alter - Soziales Wohnen".

Förderprogramm "Anlaufstellen für ältere Menschen"

Das Förderprogramm "Anlaufstellen für ältere Menschen" basiert auf der Demografiestrategie der Bundesregierung. Ziel des Programms ist es, Angebote bestehender Einrichtungen bedarfsorientiert hinsichtlich niedrigschwelliger Hilfen, Informationsvermittlung und Beratung weiterzuentwickeln. Von großer Bedeutung ist hierbei die Einbindung des bürgerschaftlichen Engagements und die Vernetzung mit anderen Angeboten vor Ort. Rund 300 Kommunen und Träger werden im Rahmen des Programms gefördert. Für das Programm stehen bis Ende 2016 insgesamt rund 7 Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung. Weitere Informationen sowie eine Liste der ausgewählten Projekte sind auf dem Serviceportal "Zuhause im Alter" abrufbar.

Modellprogramm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben"

Mit dem neuen Modellprogramm "Gemeinschaftlich wohnen, selbstbestimmt leben" werden beispielgebende gemeinschaftliche Wohnprojekte gefördert, die Vorbildwirkung entfalten und zur Nachahmung anregen. Anhand der Projekte wird zudem eine Analyse vorgenommen, um die Bedeutung von gemeinschaftlichen Wohnprojekten gerade auch für das kommunale Leben aufzubereiten und darzustellen. Das Programm läuft bis Ende 2019. Die zur Förderung ausgewählten Projekte werden ab Herbst 2015 mit ihrer Arbeit starten.

"Altersgerecht umbauen" - Hinweise zur Förderung

Für ältere Menschen erhält die Wohnung als zentraler Lebensort eine immer stärkere Bedeutung. Mehr als 50% der Seniorinnen und Senioren halten sich mindestens 20 Stunden pro Tag dort auf. Dennoch sind bisher nur wenige Wohnungen barrierefrei gestaltet.

Für Modernisierungsmaßnahmen zur Beseitigung oder Verringerung von Barrieren in bestehenden Wohnungen vergibt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) - Bankengruppe Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen im Rahmen des Programms "Altersgerecht umbauen". Hiermit können der leichtere Zugang zum Haus, der Einbau eines Aufzugs oder Treppenlifts oder notwendige Umbauten in Küche und Bad realisiert werden: Die KfW hält entsprechende Förderbausteine und weiterführende Informationen bereit.

Gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Selbstbestimmung im Alter

Höchstmögliche Selbstbestimmung auch im hohen Alter bis zum Lebensende ist ein zunehmendes Thema für Wohnungsbaugesellschaften sowie -genossenschaften aber auch in der kommunalen Altenhilfe. Immer mehr gefragt ist eine Milieusensibilität.

Der Mitte 2012 eröffnete „Lebensort Vielfalt“ ist ein Wohn- und Pflegeprojekt für schwule Senioren und lesbische Seniorinnen in Berlin-Charlottenburg. Er entstand aus der Sorge, dass im Falle von Pflegebedürftigkeit im Alter homophobe Einstellungen und Vorbehalte des Pflegepersonals in Regeldiensten, eine zufriedenstellende Pflege und Betreuung behindern.

Das weit über Berlin hinaus sehr bekannte Projekt wurde im Rahmen der wissenschaftlichen Studie „GLESA -Gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Selbstbestimmung im Alter“ untersucht. Die Fragen lauteten unter anderem welchen Beitrag ein ehrenamtlich initiiertes, professionell organisiertes und selbstbestimmt konzipiertes Wohn- und Pflegeprojekt für die kommunale Daseinsvorsorge und für die Sensibilisierung von Pflegekräften leisten kann und inwiefern der „Lebensort Vielfalt“ in Kooperation mit dem Pflegedienst „CuraDomo“ Innovationen in der kommunalen Altenhilfe und der pflegerischen Versorgung anstoßen kann. Die Ergebnisse wurden Anfang des Jahres auf einer internationalen Fachkonferenz diskutiert.

Entwickelt wird noch ein Handlungsleitfaden für die Praxis. Auf den Websiten sind auch zahlreiche Literaturhinweise aufgeführt.