Gemeinsam mit 18 weiteren Abgeordneten aus dem Parlamentarischen Beirat für Bevölkerung und Entwicklung habe ich einen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel geschickt. Unsere Botschaft an die Kanzlerin: Deutschland muss mehr in Forschung und Entwicklung zu Armutskrankheiten wie HIV und Aids, Tuberkulose und Malaria investieren. Nur so können wir dafür sorgen, dass diese Krankheiten besiegt werden und die Menschen in Entwicklungsländern die Chance erhalten, ein gesundes und selbstbestimmtes Leben zu führen. Den Brief finden Sie hier.
In der Gipfelerklärung haben sich die G7-Staaten zu einer besseren Abstimmung ihrer Forschungsanstrengungen sowie einer Stärkung von Forschung und Entwicklung im Bereich der armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten - von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung von Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika bekannt. Dieses Bekenntnis befürworten wir sehr, denn nach wie vor wird viel zu wenig zu Krankheiten geforscht, die Menschen in Entwicklungsländern betreffen.
Die Bundesregierung soll zukünftig ihre Rolle als treibende Kraft im Bereich der Forschung und Entwicklung zu armutsassoziierten und vernachlässigten Krankheiten noch weiter ausbauen, und zu anderen führenden Ländern wie den USA, Großbritannien und den Niederlanden aufschließen. Eine zeitnahe und in unseren Augen optimale Möglichkeit hierfür ist die in Kürze anstehende Erneuerung der deutschen Förderung der Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs - Product Development Partnerships), deren erste Förderrunde von 2011 bis 2015 fast abgeschlossen ist und bereits sehr positiv evaluiert wurde.
Ein parlamentarischer Antrag (Drs. 18/4930) zur Erneuerung dieser Förderung wurde vom Deutschen Bundestag bereits im Mai verabschiedet. Wir setzen auf die Bundesregierung und hoffen, dass die Umsetzung dieser zweiten PDP-Förderrunde sowie eine signifikante Erhöhung der finanziellen Ausstattung auch realisiert werden. Zudem fänden wir es äußerst begrüßenswert, wenn die Ausschreibung für die zweite PDP-Förderrunde durch das BMBF noch in diesem entscheidenden Gipfel-Jahr veröffentlicht würde.
Parlamentarischer Beirat für Bevölkerung und Entwicklung der Stiftung Weltbevölkerung
Seit Jahren bin ich Mitglied des Parlamentarischen Beirats für Bevölkerung und Entwicklung der Stiftung Weltbevölkerung. Dieser wurde 2003 in Berlin gegründet und bietet ParlamentarierInnen fraktionsübergreifend ein Forum, ihr politisches Engagement in den Zusammenhängen von globaler Gesundheit, Armutsbekämpfung und internationaler Entwicklung auszubauen. Der Beirat unterstützt die Umsetzung des Aktionsprogramms der Internationalen Bevölkerungskonferenz von Kairo, das 1994 von der internationalen Gemeinschaft verabschiedet wurde. Der Fokus der Arbeit liegt dabei auf der Umsetzung sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte (SRGR):
- dem Zugang zu freiwilliger Familienplanung und dem Schutz vor HIV und Aids,
- Mädchen- und Frauenrechten sowie Geschlechtergerechtigkeit,
- den Belangen von Jugendlichen und insbesondere von jungen Mädchen,
- den Herausforderungen im Zusammenhang mit Bevölkerungsdynamiken sowie der Bekämpfung vernachlässigter und armutsassoziierter Krankheiten.