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Berlin bleibt emanzipiert

Auch Regen kann die Stimmung auf einem Empfang der Berliner ASF, der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), im Berliner Zoo nicht schmälern. Eine große politische Freude ist für mich, dass die Berliner SPD mit sehr vielen Kandidatinnen in den Wahlkampf für die Wahl des Abgeordnetenhauses am 18. September zieht. Bei der Berliner SPD wird Geschlechterdemokratie groß geschrieben. In der Frauenpolitik ist Berlin VorreiterIn, gute Geschlechterpolitik wird von der SPD gemacht.

In seinen Begrüßungsworten unterstrich der Regierende Bürgermeister und SPD-Landesvorsitzende Michael Müller den Erfolg Berliner Frauenpolitik, betonte aber auch, dass hier noch viel zu tun sei. Auf dem Arbeitsmarkt müssten die Chancen für alle gleich sein, es dürfe keine Rolle spielen, welches Geschlecht, welche Religion mensch habe oder ob mensch zugezogene oder gebürtige BerlinerIn sei. Der Kampf für Geschlechtergerechtigkeit ist ein wesentlicher Beitrag zur Behebung von sozialer Ungerechtigkeit. Müller unterstützt die Bestrebungen von Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig nach Lohngerechtigkeit. Es dürfe nicht sein, „dass Frauen für die gleiche Arbeit immer noch weniger Geld bekommen als ihre männlichen Kollegen“, so der Regierende Bürgermeister. Recht hat er! Müller appellierte Müller an alle Anwesenden, am 18. September wählen zu gehen und ihre Stimme einer demokratischen Partei zu geben. Rechte Parteien wollen keinen Fortschritt in der Frauen-, Gleichstellungs- und Genderpolitik. Sie wollen nur einen Rückschritt. Das darf nicht zugelassen werden.

Was junge Frauen wollen

Die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Ina Czyborra verweist auf die gerade veröffentlichte Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung „Was junge Frauen wollen - Lebensrealitäten und familien- und gleichstellungspolitische Erwartungen von Frauen zwischen 18 und 40 Jahren“. Die zentralen Ergebnisse sind auch die Politiken, die seitens der Berliner und auch der Bundes-SPD aufgegriffen werden. Wir nehmen auch sehr ernst, dass viele der jungen Frauen die Gleichstellung der Geschlechter trotz vieler Verbesserungen noch nicht als erreicht sehen. Sie haben damit auch recht. Wir unterstützen junge Frauen in ihrem Streben nach Lohngerechtigkeit, bei der Gleichstellung im Berufsleben sowie der besseren und kostenlosen Kinderbetreuung. Weitere politische Herausforderungen sind die Stärkung der Familienfreundlichkeit und mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten. Mehrheitlich streben junge Frauen eine Arbeitszeit zwischen 30 und 35 Stunden an. Czyborra erläutert, dass junge Frauen mehr arbeiten müssten, weniger Zeit hätten – somit von Anbeginn an einen Nachteil haben. Sie belegt dieses damit, dass schon Studentinnen in Studi-Jobs weniger Geld als Studenten erhalten.  

Mehr Gerechtigkeit für vielfältige Lebensformen

Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Frauen und Integration, hob die hohe Anzahl aber auch die schwierige Situation von - zumeist weiblichen - Alleinerziehenden hervor. „Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Alleinerziehende mehr Geld bekommen.“ Charakteristika von Berlin sei, dass hier sehr vielfältige Familienbilder existieren. Sie begrüße dieses sehr. Dilek Kolat hob auch die Bedeutung der Sexualstrafrechtsreform hervor, die nun das Prinzip der sexuellen Selbstbestimmung, das Prinzip „Nein heißt Nein“ in den Mittelpunkt stelle. Ich gebe zu: Auch ich bin davon überzeugt, dass wir mit diesem Gesetz dazu beitragen, die Gleichheit der Geschlechter zu stärken.