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Pflegeberufereformgesetz: Was passiert, wenn nichts passiert?

Die Reform der Pflegeberufe muss JETZT gelingen. Stellvertretend für die Mehrzahl der Pflegenden lud der Verband der PflegedirektorInnen der Unikliniken (VPU) sowie der Bundesverband Pflegemanagement e.V. am 8. September 2016 zu einem parlamentarischen Frühstück im Bundestag ein, um gemeinsam mit BefürworterInnen, aber auch KritikerInnen, über die Zukunft des Pflegeberufes zu diskutieren.Bereits am 18. März 2016 fand im Deutschen Bundestag die erste Lesung des Gesetzes zur Reform der Pflegeberufe (Pflegeberufereformgesetz) statt,

welches die Grundlage für eine zukunftsorientierte und hochwertigere Pflegeausbildung sein soll. Mittels der Reform soll die derzeit noch bestehende Dreiteilung der Pflegeberufe (Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege) aufgehoben und zu einem Pflegeberuf mit generalistischem Ansatz zusammengefasst werden.

Deutschlandweit wird die Neugestaltung der Pflegeausbildung kontrovers diskutiert, wobei sich die überwiegende Anzahl der Pflegenden, deren Berufsverbände und Ausbildungsträger etc. für die Einführung der Generalistik ausspricht. KritikerInnen verweisen vordergründig auf betriebswirtschaftliche Argumente. Diese dürfen aber keinesfalls Grund für ein Verschieben oder Hinauszögern der Pflegeberufereform sein.

Pro Generalistik!  

Gleich zu Beginn der Veranstaltung brachten die Vorstandsvorsitzenden von VPU, dem Bundesverband Pflegemanagement e.V. sowie deren StellvertreterInnen zum Ausdruck, wie unerlässlich eine zeitnahe Reform der Pflegeberufe ist. Gemeinsam gilt es die Einführung der Generalistik voranzutreiben und zu sichern, aber auch die Argumente der KritikerInnen zu entkräften.

In diesem Zusammenhang unterstrichen anwesende Mitglieder der SPD-Fraktion sowie Staatssekretär Hermann-Josef Laumann die Notwendigkeit der Pflegereform und bekräftigten die Wichtigkeit der zeitnahen Verabschiedung des Pflegeberufereformgesetzes. Entgegen der sonst eher kritischen Haltung, sprachen sich auch Mitglieder der CDU-Fraktion für eine zeitnahe Einführung einer generalistischen Pflegeausbildung aus.

Pflegeberufereformgesetz jetzt!

Die schlüssigen Argumente der VeranstalterInnen zur Einführung der Generalistik untermauern und stärken nochmals unseren Standpunkt. Wir SozialdemokratInnen unterstützen die Einführung der generalistischen Pflegeausbildung ausdrücklich. Selbstverständlich hören und nehmen wir kritische Stimmen sehr ernst. Allerdings sind viele der Kritikpunkte bereits im dem vorliegenden Gesetzesentwurf berücksichtigt worden.

Es geht in erster Linie doch darum, die Versorgung der PatientInnen, BewohnerInnen, PflegeempfängerInnen in allen Settings optimal zu sichern. Und hierzu bedarf es einer Pflegeausbildung, welche den neuen Herausforderungen gerecht wird und sich an den aktuellen und fortschreitenden Veränderungen unserer Gesellschaft sowie den veränderten Rahmenbedingungen orientiert. Wir benötigen Pflegefachpersonen, die sowohl mit der medizinischen Komponente der Pflege als auch mit der Pflege von chronisch und/ oder bspw. an Demenz erkrankten PatientInnen und Pflegebedürftigen vertraut sind. Wir brauchen Pflegefachpersonen, die für eben alle Pflegebereiche Kompetenzen aufweisen.

Deshalb sind wir überzeugt, dass die Einführung des Pflegeberufereformgesetzes ein Meilenstein für das Sichern einer zeitgemäßen und qualitativ hochwertigeren Pflege(-ausbildung) ist. 

Pflegeberufereformgesetz – ein Schritt nach vorne für und mit der Pflege!

Durch die Einführung des Pflegeberufereformgesetzes steigern wir die Attraktivität des Pflegeberufes, das Ansehen der Pflegenden in der Gesellschaft, erhöhen das Niveau der Pflegeausbildung und erreichen endlich eine „Gleichstellung“ der ehemals drei Berufsgruppen, so dass insbesondere auch die Altenpflege hiervon profitieren wird. Darüber hinaus erlangen wir mit der Reform bessere Bedingungen für die Auszubildenden und Pflegefachkräfte, was eine Einkommensangleichung wiederum insbesondere für die jetzige Altenpflege, aber auch deutlich höhere Berufseinsatz- und Aufstiegschancen in den kommenden Jahren bedeutet. Gestärkt wird auch die vertikale und horizontale Durchlässigkeit. Durch eine grundsätzliche Abschaffung des Schulgeldes ermöglichen wir einen breiten Zugang und unterstützen maßgeblich die so notwendige Fachkräfteentwicklung.

Keine Zeit verlieren - Generalistik jetzt!

Es bedarf der Verabschiedung des Pflegeberufereformgesetzes noch in dieser Legislatur. Wir SozialdemokratInnen unterstützen die Pflegereform ausdrücklich. Die Pflege wird durch diese Reform zukunftsorientiert und den Veränderungen in der Gesellschaft gerecht.

Wir stehen für die Einführung der Generalistik – wann, wenn nicht JETZT!