Mechthild Rawert

Mitgliederversammlung am 9.3.2017

Alle Akteur*innen im Gesundheitswesen sind sich der erheblichen demographischen, gesellschaftlichen, medizinisch-technischen sowie epidemiologischen Veränderungen bewusst, und sehen die damit in Zusammenhang stehenden Herausforderungen. Aktuell weist der „Verein zur Förderung eines Nationalen Gesundheitsberuferates“ in seinem Papier „Den Dialog zwischen Gesundheitsberufen, Gesundheitswirtschaft und Bildung mit einem Nationalen Gesundheitsberuferat ermöglichen und fördern“ darauf hin und zeigt hiermit die Wichtigkeit einer Initiierung eben dieses Gremiums auf.

Der Verein zur Förderung des Nationalen Gesundheitsberuferates wurde am 24. Januar 2014 von rund 40 Expert*innen aus dem Gesundheitswesen gegründet. Vertreter*innen aus Hochschulen, Verbänden sowie Institutionen der (akademischen und nichtakademischen) Gesundheitsfachberufe sind hier aktiv. Auch ich bin seit geraumer Zeit Mitglied dieses Vereins.

Ein Nationaler Gesundheitsberuferat – eine wichtige Instanz

Bislang existiert keine Instanz, kein Verein, welche*r die Entwicklung der Gesamtheit der Gesundheitsberufe einschließlich der interdisziplinären Zusammenarbeit, der Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie der Anforderungen der Lebens- und Arbeitswelt umfassend in den Blick nimmt. Ziel ist es, dass durch den Verein zur Förderung eines Nationalen Gesundheitsberuferates der Nationale Gesundheitsberuferat (NGBR) als neutrale Plattform den notwendigen und kontinuierlich zu führenden Dialog zwischen Gesundheitswirtschaft, den verschiedenen Gesundheitsberufen und dem Bildungssystem herstellt und diesen darüber hinaus voranbringt und strukturiert.

Umfassend und frühzeitig soll der NGBR mit Blick auf die Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung Probleme analysieren, Reformvorschläge unter Berücksichtigung europäischer Regulierungen erarbeiten und gemeinsam herbeigeführte Empfehlungen in Politik und Verwaltung tragen. Schließlich wird der NGBR durch seine Anstrengungen dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung, auch in strukturschwächeren Regionen, dauerhaft und nachhaltig zu sichern und darüber hinaus zukunftsfeste Bildungswege in den Gesundheitsberufen zu etablieren.

5. Mitgliederversammlung in der Alice-Salomon-Hochschule Berlin

Am 9. März 2017 tagte im Rahmen seiner 5. Mitgliederversammlung der Verein zur Förderung eines nationalen Gesundheitsberuferates in der Alice-Salomon-Hochschule Berlin, welche die Räumlichkeiten freundlicherweise zur Verfügung stellte. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde der Geschäftsbericht vorgestellt und der Vorstand nach seiner zweijährigen Amtszeit neu gewählt. Erneut, für weitere zwei Jahre wurden Dr. Almut Satrapa-Schill, Manfred Hopfeld, Prof. Dr. iur. Gerhard Igl sowie Ethel Narbei in ihrem Amt bestätigt. Neu in den Vorstand wurde Prof. Dr. Andreas Büscher, als Nachfolger für Prof. Dr. Thomas Bals, gewählt.

Im Rahmen dieser Mitgliederversammlung wurde deutlich, dass bislang geführte Dialoge in Hinblick auf die Berufsreformen, aktuell und im Besonderen bzgl. des Pflegeberufereformgesetzes, nicht die erwartete Wirkung gezeigt haben. Erst kürzlich hat sich der Verein zur Förderung eines NGBR klar und ausdrücklich für die Einführung einer einheitlichen Berufsausbildung Pflege und die damit verbundene Auflösung der bislang bestehenden Dreiteilung der Pflegeberufe in Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege eingesetzt. Hierbei sprachen sich die Expert*innen und Wissenschaftler*innen ausdrücklich für die längst überfällige Pflegeberufereform aus. Leider ist diese, so wie angestrebt und im Koalitionsvertrag festgeschrieben, bisher nicht umgesetzt worden. Dies ist einzig und allein auf die Blockadehaltung der CDU/ CSU Fraktion im Bundestag zurückzuführen. Die SPD-Bundestagsfraktion erkennt die Notwendigkeit der Reform und setzt sich als einzige aller Fraktionen im Bundestag kontinuierlich für die Umsetzung der Pflegeberufereform und damit der Einführung einer generalistischen Pflegeausbildung ein. Ich persönlich unterstütze und fordere die Einführung einer generalistischen Pflegeausbildung und darüber hinaus unterstütze ich die Weiterentwicklung der gesamten Profession Pflege und spreche mich klar für die Errichtung von Pflegekammern aus. 

Der Verein – aktuell – ich unterstütze die Zielsetzung und die Initiierung eines NGBR

Der Verein zur Förderung eines NGBR wird sich als neutrale Instanz im Rahmen von Stellungsnahmen zu versorgungs- und bildungspolitischen Sachverhalten klar und ausdrücklich positionieren. Fokussiert wird hierbei stets die Gesamtheit aller Akteur*innen des Gesundheitswesens und darüber hinaus eine Qualitätsverbesserung im Gesundheitswesen. 

Strategien für ein koordiniertes gemeinsames Vorgehen zur Modernisierung der Berufsgesetze

Im Rahmen eines im Juni 2017 geplanten Workshops „Entwicklung von Strategien für ein koordiniertes gemeinsames Vorgehen zur Modernisierung der Berufsgesetze“ wird der Verein zur Förderung eines NGBR zentrale Fragen der künftigen Gestaltung wichtiger Gesundheitsberufe aufzeigen. Hierbei soll auch thematisiert werden, wie der Verein gegenüber Vertreter*innen aus Politik wichtige Sachverhalte, Vorstellungen und Interessen klar artikuliert. Primäres Ziel ist hierbei die Sicherung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung in unserer Gesellschaft.

Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und den damit verbundenen Herausforderungen und erforderlichen Reformen sehe ich dringenden Bedarf für ein solches Gremium. Deshalb unterstütze und befürworte ich als Mitglied des Vereins zur Förderung eines nationalen Gesundheitsberuferates die Initiierung des NGBR ausdrücklich.

MEINE UNTERSTÜTZUNG IST SICHER!