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Ein Jahr bei Mechthild Rawert

Ehrlich gesagt saß ich lange vor einem weißen Blatt, unwissend wie ich meinen Abschlussbericht über das Freiwillige Soziale Jahr im Bundestagsbüro von Mechthild Rawert beginnen sollte. Normalerweise fällt mir das Schreiben nicht schwer, doch so ein leeres, weißes Blatt kann ganz schön bedrohlich wirken. Hinzu kommen die Veränderungen, die auf einen warten, wenn dieses leere Blatt erst einmal vollgeschrieben ist. Vielleicht fange ich einfach mit einem Jahr an.

Zeit ist etwas Erstaunliches, etwas Besonderes. Sie kann unterschiedlich schnell vergehen und bleibt doch immer gleich lang. Für eine Eintagsfliege bedeutet ein Tag ein ganzes Leben, ein Jahre wäre für sie also schon beinahe ein Zeitalter. Im Vergleich dazu müsste ein Jahr für uns Menschen nicht mehr als ein paar Körnchen Sand in einer Sanduhr sein. Aber ist es das tatsächlich? Ich denke, das kommt ganz auf die Perspektive an. Mein Jahr ist viel schneller vergangen als zunächst angenommen. Ich habe sehr viel erlebt in der Zeit in der ich im Büro mitarbeiten konnte, viele interessante Menschen kennengelernt und viele spannende Erfahrungen gesammelt, die es schwierig machen, die besten oder interessantesten zu benennen und niederzuschreiben. Natürlich ist die Zeit nicht immer gleich schnell vergangen, natürlich waren nicht immer alle Tage gleich erlebnisreich, nicht immer alle Aufgaben gleich spannend. Die wirklich interessanten Dinge haben die weniger spannenden Aufgaben, die aber dazu gehören, jedoch ausgeglichen.

Ich hatte Glück mit meinem Jahr, in vielerlei Hinsicht. Zum einen arbeiteten während des Jahres vier zumeist studentische und allesamt sehr nette Praktikantinnen mit im Team Mechthild Rawert. Mit ihnen wurden gemeinsam besuchte Veranstaltungen noch aufregender und interessanter. Zum anderen fiel das Jahr auf das Ende einer Legislaturperiode, sodass ich zusätzlich zu der parlamentarischen Arbeit im Bundestag während der Sitzungswochen und der Arbeit im Wahlkreis innerhalb der Nicht-Sitzungswochen auch den Wahlkampf aus einer ganz anderen Perspektive kennenlernen konnte.

Da ich mich besonders für Themen wie Entwicklungspolitik, Migration und Integration sowie Strategien gegen rechts begeistern kann, gehörten Veranstaltungen zu diesen Themen auch zu meinen Highlights während des FSJ. So beispielsweise eine Führung mit maltesischen Delegierten durch die Notunterkunft im Flughafengebäude des ehemaligen Flughafens Tempelhof, sämtliche Sitzungen des Beirats für Entwicklung und Bevölkerung und der Arbeitsgruppe Strategien gegen Rechtsextremismus.

Das jedoch sollte nicht das Einzige bleiben. Auch der Tag der offenen Tür im Wahlkreisbüro im letzten Jahr, bei dem ich bei den Vorbereitungen helfen durfte, die Veranstaltung zum Verfassungsreferendum in der Türkei, bei dem Mechthild von ihren Erfahrungen als Wahlbeobachterin berichten konnte, die Veranstaltung zum Thema Cannabis als Medizin und die Entscheidung um die sogenannte „Ehe für Alle“ gehörten zu den interessantesten, spannendsten und besten Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Das breite Spektrum an Themen, in dem Mechthild aufgestellt ist, ließ mich in die verschiedensten Bereiche hineinschnuppern und hier und da auch etwas tiefer greifen.

Gerade bei gesundheitspolitischen Themen, insbesondere der Pflege musste ich feststellen, dass ich mir darüber zuvor kaum, bis gar keine Gedanken gemacht habe und mir der Bedeutung dieser Themen überhaupt nicht bewusst war. Mehr noch, ich konnte zudem den Entwicklungsprozess und die Entscheidung zum Bundesteilhabegesetz und zu den Pflegestärkungsgesetzen II und III aus nächster Nähe mitverfolgen.

Außerdem möchte ich mich hier noch einmal herzlich bei ijgd und natürlich auch bei Mechthild und ihrem Team bedanken, dafür, dass sie ein solches FSJ möglich gemacht haben und mich in das Team aufgenommen haben. Danke, dass ich bei euch mitarbeiten konnte, danke für die vielen Erfahrungen, die ich machen konnte. Ich wünsche euch für die Zukunft und vor allem für die anstehende Bundestagswahl alles Liebe und Gute.