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#Mechthildwillswissen: Es braucht eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte Besuch im Senioren-Domizil Tempelhof

Auf meiner Sommertour durch Pflegeeinrichtungen in Tempelhof-Schöneberg möchte ich erfahren, wie die Pflegepraxis vor Ort ausschaut. Am 10. August 2017 war ich daher zu Besuch im Senioren-Domizil Tempelhof in der Götzstraße 20a in Tempelhof. Von besonderem Interesse für mich sind die Umsetzung der drei Pflegestärkungsgesetze und die Herausforderungen, vor denen sich die Einrichtungen sehen. Ein immer wiederkehrendes Thema ist der akute Fachkräftemangel beim Pflegepersonal.

Bei einem Rundgang lernte ich das Innen und Außen der Einrichtung kennen, Einrichtungsleiterin Sandra Rüdiger ging mit uns über die angenehm gestalteten Flure und den Garten mit den unterschiedlichen Tiergehegen, der Kaminecke und dem Fischteich. 1999 wurde das frühere Schwesternwohnheim des Wenckebach-Krankenhauses von Familie Hecht erworben und zum Senioren-Domizil Tempelhof umgebaut. Die Möglichkeit, jetzt mehr Betreuungsassist*innen beschäftigen zu können, wird sehr positiv gesehen ebenso auch die Neuausrichtung der Pflegeausbildung Richtung Generalistik. Die Mitarbeiter*innen sind der Einrichtung sehr verbunden und in der Regel auch schon sehr lange hier beschäftigt. Auf den Einsatz von Leiharbeiter*innen konnte bisher verzichtet werden, erfuhr ich beim Gespräch mit der Pflegedienstleiterin Miriam Hinz und dem Beauftragten für Qualitätsmanagement Herrn Sievert. Das liegt zum Beispiel auch daran, dass in der Einrichtung ausgebildet wird. Es gibt in Berlin zu wenige Plätze für die Kurzzeitpflege gaben sie mir mit auf den Weg. Das habe ich bereits von mehreren Pflegeeinrichtungen gehört.

Gespräch mit dem Bewohner*innenrat

Im „Grünen Salon“ finden Kaffee-Klatsch- und Kreativ-Runden, aber auch musiktherapeutische Angebote statt. Hier habe ich mich mit den Vertreter*innen des Bewohner*innenrats getroffen. Als frühere Betriebsrätin begrüße ich es sehr, dass Gremien wie dieses in allen Einrichtungen existieren und im Interesse der Bewohner*innen agieren. Alle zwei Jahre werden die Mitglieder des Bewohner*innenrates gewählt. Seitens der Bewohner*innen wird darauf verwiesen, dass die in der Betreuung und in der Pflege Tätigen besser bezahlt werden müssten. Das wurde mir eindringlich ans Herz gelegt. Und ich erfuhr, dass die älteste Bewohnerin bereits 105 Jahre alt ist!

Am Freitag, 8. September, findet das Herbstfest des Senioren-Domizils Tempelhof statt. Ich hoffe, dass mein Terminkalender es zulässt, wieder vorbeizuschauen.