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Vor Ort

Reproduktion: Neue Freiheit, alte Zwänge?

Wer an der FES-Veranstaltung zum Weltfrauentag 2014 teilnahm, hat noch die Aussage in Erinnerung: Die jungen Frauen sind wütend. Wütend, da sie Perfektion in allen Lebens- und Arbeitsbereichen leisten sollen - bei einer 300 Prozent-Anstrengung Lächeln und Kinder inklusive. Wütend, weil sich die gesellschaftlichen Strukturen nicht so verändern, wie es angesichts der Vielfalt der Lebensläufe notwendig ist. Die Frauen sind wütend, da der Glaube „Alles ist möglich“ sich als Lüge entpuppt hat.

Wie stur und an traditionellen Zöpfen hängend manche Menschen sind, zeigt aktuell die Auseinandersetzung zwischen Manuela Schwesig (SPD), Bundesfrauenministerin, und Volker Kauder, CDU-Fraktionsvorsitzender. Angesichts von 22 Prozent Lohnunterschied zu Lasten der Frauen will Schwesig noch in diesem Jahr das im Koalitionsvertrag vereinbarte "Gesetz zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern" auf den Weg bringen. Und was sagt Kauder dazu: "In diesem Jahr wird das nichts mehr". Ohnehin komme nur eine Regelung für Betriebe mit mehr als 500 Mitarbeitern infrage. Die meisten Frauen arbeiten aber in Betrieben mit sehr viel weniger Beschäftigten.

Leihmutterschaft - verboten und doch erlaubt?

Im deutschen Embryonenschutzgesetz sind die ärztliche Betreuung von Eizellspende, künstlicher Befruchtung und Embryonentransfer im Dienste einer beabsichtigten Leihmutterschaft strafrechtlich verboten, ebenso sind Vermittlungsdienste zwischen „Wunscheltern“ und einer Ersatzmutter im Adoptionsvermittlungsgesetz untersagt. Entsprechend hat das Urteil des Bundesgerichtshofs vom 10. Dezember 2014 einiges Aufsehen erregt. Ein Berliner Standesamt wurde zur nachträglichen Beurkundung der vom kalifornischen Superior Court rechtlich anerkannten Elternschaft eines deutschen Paares in eingetragener Lebenspartnerschaft für die on einer Leihmutter ausgetragenen Kinder verpflichtet. Schön früher hatte es Entscheidungen von Gerichten gegeben, die die Anerkennung der Elternschaft meistens abgelehnt, in Einzelfällen aber auch anerkannt hatten. Die Situation wirft viele Fragen auf.

Willkommen den Flüchtlingen und AsylbewerberInnen in Tempelhof-Schöneberg

In der Tempelhofer Colditzstraße ist eine neue Einrichtung zur Unterbringung von Flüchtlingen und AsylbewerberInnen eröffnet worden. Deswegen wurden die AnwohnerInnen sofort zu einer Informationsveranstaltung in der Glaubenskirche in der Friedrich-Franz-Straße am 6. März 2015 eingeladen. Hier informierten die Mitglieder des Bezirksamtes, eine Vertreterin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LeGeSo) sowie der Betreiberin Professionelle Wohn- und Betreuungsgesellschaft mbH (PeWoBe) über das weitere Vorhaben und stellten sich allen Fragen. Die Veranstaltung wurde moderiert von Superintendentin Isolde Böhm. Anwesend war auch die Integrationsbeauftragte des Bezirks, Gabriele Gün Tank, sowie Herr Schulz als Vertreter des zuständigen Polizeireviers 44.

Frauenrechte Jetzt! - für alle Frauen, alle Flüchtlinge, alle Seniorinnen

Anlässlich des Internationalen Frauentages haben die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen und viele SozialdemokratInnen am Vortag des 8. März berlinweit über 28.000 Rosen verteilt. Bürgerinnen in Friedenau und Tempelhof, die Asylbewerberinnen in der Ersthilfe-Einrichtung in der Tempelhofer Colditzstraße und in der Seniorenzentrum Schöneberg in der Hauptstraße.

Schwestern zur Sonne zur Gleichheit – Ausstellung im Willy-Brandt-Haus

Sie haben demnächst noch freie Zeit? Dann empfehle ich Ihnen die Ausstellung „Schwestern zur Sonne zur Gleichheit“ im Willy-Brandt-Haus. Aufgezeigt werden Wegmarken der Frauenemanzipation anhand der Geschichte der SPD-Frauenpolitik vom 19. Jahrhundert bis heute. Besuchen Sie das Willy-Brandt-Haus, Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin-Kreuzberg bis zum 12. April 2015 in der Zeit dienstags bis sonntags zwischen 12 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Bitte bringen Sie Ihren Ausweis mit. Es gibt auch einen wunderbaren Katalog.

Wunderbar präsentiert werden die Biografien von 29 Protagonistinnen wie zum Beispiel die Parteitheoretikerin Rosa Luxemburg, die Gründerin der AWO Marie Juchacz, die Widerstandskämpferin Johanna Kirchner, die Juristin Elisabeth Selbert, die für die Gleichberechtigung im Grundgesetz kämpfte. Weitere hatten als erste Frauen bedeutende politische Funktionen inne, wie die Ministerin Martha Fuchs, die Berliner Oberbürgermeisterin Louise Schroeder, die Präsidentin des Bundestags Annemarie Renger, die Ministerpräsidentin Heide Simonis und Jutta Limbach, die erste Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts. Einige der Frauen mussten für ihre politischen Überzeugungen mit dem Leben bezahlen, andere wurden verfolgt oder ins Exil gezwungen. Ich sage Danke an alle!

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