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Rawert: Diamorphin als verschreibungspflichtiges Medikament kann Leben retten

Mit einer klaren Mehrheit hat der Deutsche Bundestag am 28. Mai entschieden, dass Schwerstabhängige in Zukunft im Rahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung mit Diamorphin behandelt werden können.
Für Mechthild Rawert, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, ist damit ein wichtiges Ziel erreicht: "Gegen den massiven Widerstand eines Großteils der Unionsfraktion haben wir durchgesetzt, dass von nun an auch den Opiatabhängigen therapeutisch geholfen werden kann, die bislang nicht erfolgreich behandelt werden konnten. Dieser Erfolg wird Leben retten", ist die Abgeordnete überzeugt.

Die strengen Zugangsvoraussetzungen bleiben bestehen: Dazu gehört die ärztliche Diagnose, dass Schwerstabhängige seit mindestens fünf Jahre abhängig sind, unter schweren körperlichen und psychischen Störungen leiden, schon mindestens zwei erfolglose Vorbehandlungen hinter sich haben und älter als 23 Jahre sind. Damit erhalten die Betroffenen eine bessere Chance, den Ausstieg aus dem Kreislauf von Beschaffungskriminalität und Illegalität zu finden.

In Modellprogrammen wurde mit rund 1.000 Schwerstabhängigen in sieben deutschen Großstädten mehrere Jahre getestet, welche Auswirkungen die Behandlung mit Diamorphin (synthetisch hergestelltem Heroin) hat. Die Ergebnisse waren durchweg positiv.
In Berlin werden schätzungsweise 200 bis 300 Menschen vom neuen Betäubungsmittelgesetz profitieren. Damit erfolgt auch eine Entlastung der „Drogenschwerpunkte“, z.B. am Kottbusser Tor.