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Welt-Aids-Empfang wirbt für selbstverständlicheren Umgang mit HIV-Erkrankung

Anlässlich des Welt-Aids-Tags am 01. Dezember fand am 04. November 2011 der Welt-AIDS-Tag-Empfang der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. im Ludwig-Ehrhard-Haus in Berlin statt. Zahlreiche Gäste aus Politik und Wirtschaft, aus Aids- und Selbsthilfeorganisationen und den verschiedenen Ministerien erfreuten sich am kurzweiligen Programm unter Moderation von Holger Wicht, Deutsche Aids-Hilfe, und Frauke Oppenberg von radioeins.

So wurden einige der „Models“ der diesjährigen Kampagne „Positiv zusammen leben. Aber sicher!“ vorgestellt. Diese Kampagne wirbt für mehr Toleranz und Respekt gegenüber HIV-positiven Menschen. Mit Fragen wie „HIV-positiv und Mutter sein?“ oder „HIV-positiv und Arbeiten“ stellen sich diese Frauen und Männer der Öffentlichkeit, um dazu beizutragen, dass Stigmatisierung und Diskriminierung abgebaut und HIV/AIDS in unserer Gesellschaft Thema bleibt und wird. Deutschland hat eine mit 3.000 Neuinfektionen eine der niedrigsten Neuinfektionsraten Europas - aber das sind 3.000 zu viel. Von den laut Schätzungen des Robert-Koch-Instituts in Deutschland lebenden rund 70.000 Menschen mit HIV und AIDS sind rund zwei Drittel der HIV-Infizierten erwerbstätig. Da unser Umgang mit HIV-Infizierten noch keineswegs selbstverständlich ist, outen sich viele nicht. Am Arbeitsplatz ist die Angst vor Mobbing oder einem Karriereknick besonders groß. Gewünscht werden Unternehmensleitlinien für einen respektvollen Umgang mit HIV-Positiven. Insbesondere junge Menschen mit HIV benötigen Unterstützung aus dem sozialen Umfeld.

Bis hierher - und noch weiter... Konferenz diskutiert neue Präventionskonzepte

Der Empfang war eingebettet in die Präventionskonferenz der Aids-Stiftung „Bis hierher - und noch weiter... - Herausforderungen für die HIV-Prävention in Zeiten der Chronifizierung einer Krankheit“ vom 04.-06. November. Sie hat die aktuellen Herausforderungen in der HIV-Prävention benannt und so dazu beigetragen, Visionen, Strategien und Projekte für die Zukunft zu entwickeln. Gleichzeitig ging es darum, die Grenzen der Prävention anzuerkennen. Die Betonung sekundärer Präventionsstrategien trägt der Tatsache Rechnung, dass HIV heute unter medizinischer Perspektive im besten Fall eine chronische Erkrankung ist, die nicht mehr unmittelbar mit einer Todesbedrohung verbunden ist. Auch die Deutsche AIDS-Hilfe muss deshalb neue Konzepte entwickeln und gesundheitliche Prävention in diesem Kontext neu diskutieren.