Die Ausbildung junger MigrantInnen und Flüchtlinge im Pflegebereich war Thema einer rege besuchten Veranstaltung im Zentrum für Flüchtlingshilfen und Migrationsdienste (zfm) im Zentrum ÜBERLEBEN am 21. Juni. An der vom Behandlungszentrum für Folteropfer (bzfo) in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für berufliche Bildung im Gesundheitswesen (IbBG) bei Vivantes neu gegründeten „Vivantes Berufsfachschule für Sozialassistenz/Pflege im Zentrum ÜBERLEBEN“ können insbesondere jungen Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge staatlich anerkannte Bildungsabschlüsse im Berufsfeld Gesundheit und Pflege erlangen.
Vorgestellt wurden drei verschiedene Wege und Berufe im Pflegebereich und der Weg dahin:
- Die sechsmonatige Qualifizierung zum/zur Pflegeassistent/in; Ausbildungsvorbereitung
- Die zweijährige Ausbildung zum/zur Sozialassistent/in/Pflege an der Vivantes Berufsfachschule
- Die dreijährige Ausbildung zum/zur Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Altenpfleger/in, Operationstechnische Assistent/in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
Mit dieser neuen Bildungseinrichtung wird einerseits die große Bedeutung von Bildung für die Integration hervorgehoben. Es gilt die Potentiale und Ressourcen der jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern. Damit dieses Potential nicht an fehlenden oder an zu niedrigen Bildungsabschlüssen scheitert, kann an der neuen Berufsfachschule parallel zum zweijährigen Ausbildungsgang Sozialassistenz/Pflege bei entsprechender Leistung auch der Mittlere Schulabschluss (MSA) nachgeholt werden.
Andererseits wird mit der neuen Bildungseinrichtung vorbeugend auf den drohenden Fachkräftemangel in den Bereichen Gesundheit und Pflege, insbesondere auf den immer stärker werdenden Bedarf einer interkulturellen Pflege, reagiert. Denn der zunehmende Bedarf an Unterstützung für ältere und pflegebedürftige Menschen, besonders auch für die Bevölkerungsgruppe der älteren Migranten, ist unbestreitbar.
Mit großem Respekt nehme ich die Anstrengungen der zumeist jungen Menschen wahr, im geltenden System der Bildung und Ausbildung in Deutschland einen für ihr Leben chancenreichen Platz zu finden. Viele hatten als Flüchtlinge keine Chance auf eine geregelte Schulbildung, andere wiederum Schwierigkeiten bei der Anerkennung ihrer Schulabschlüsse aus den Herkunftsländern oder aber hier die Schule nicht mit einem anerkannten Abschluss verlassen. Großen Respekt habe ich auch vor den OrganisatorInnen und Lehrkräften dieser Ausbildung, die sich seit Jahren darum bemühen, Flüchtlinge und MigrantInnen erfolgreich zu unterstützen, zu qualifizieren und damit gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.