Ich gratuliere Hannelore Buls und allen Mitgliedern des neuen Vorstandes des Deutschen Frauenrates zu ihrer Wahl der Mitgliederversammlung am 10. November. Die neue Vorsitzende Hannelore Buls ist Expertin für Gleichstellungs-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Sie leitete bis vor wenigen Monaten den Bereich Frauen- und Gleichstellungspolitik beim ver.di-Bundesvorstand.
Seit langem gehört die Reform der geringfügig entlohnten Arbeit (Minijobs) und die Alterssicherung von Frauen zu ihren Arbeitsschwerpunkten. Hannelore Buls erklärt den „Zuverdienst-Traditionalisten“ den Kampf an: „Wir müssen den grundsätzlichen Fragen nach Eigenständigkeit bzw. den Subsidiaritätsvorschriften unserer Gesetzgebung nachgehen und uns dafür einsetzen, dass Frauen die Folgen davon nicht länger immer nur allein tragen müssen, wie zum Beispiel durch den Teilleistungscharakter der Pflegeversicherung, wo es zwar ‚Angehörige’ oder ‚Familie’ heißt, aber die Frauen praktisch gemeint sind. Wir müssen Ungerechtigkeiten bei der Verteilung von Chancen und Risiken aufspüren, transparent machen und bekämpfen. Die Frauenlobby hat hier eine umfassende und nachhaltige Aufgabe.“
Im Bundestagswahlkampf 2013 gehört die eigenständige Existenzsicherung und Altersvorsorge für Frauen zu den großen Themen des Deutschen Frauenrats (DF). Politik muss bessere Rahmenbedingungen für Frauen gestalten.
Zum Thema Minijobs sagte die neue DF-Vorsitzende: „Hierin spitzt sich derzeit der aktuelle Kampf zwischen den ‚Zuverdiener-Traditionalisten’ und der zukunftsorientierten Frauenpolitik zu. Es darf der Wirtschaft und Teilen der Politik nicht länger gelingen, Frauen wesentliche berufliche Teilhaberechte vorzuenthalten, als ‚Aushilfen der Nation’ schlecht zu bezahlen und von eigenständiger sozialer Absicherung weitgehend auszuschließen und ihnen damit gleichzeitig alle Arbeiten aufzubürden, die als wenig produktiv gelten - in der irrigen Annahme, Frauen würden dies alles freiwillig so wollen, um Kinder haben zu dürfen.“
Der neue Vorstand ist für zwei Jahre gewählt. Ihm gehören an: Als stellvertretende Vorsitzende Mona Küppers (Deutscher Olympischer Sportbund), Astrid Hollmann (Deutscher Beamtenbund und Tarifunion) und als Beisitzerinnen: Mechthild von Luxburg (Evangelische Frauen in Deutschland), Dr. Kira Stein (Deutscher Ingenieurinnenbund), Anna-Maria Mette (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands), Brigitte Triems (Demokratischer Frauenbund) und Lilly Kühnel (Deutscher Landfrauenverband).
Die Mitgliederversammlung hat für 2013/2014 ein umfangreiches Arbeitsprogramm beschlossen. Arbeits- und sozialpolitische Forderungen stehen im Vordergrund. Der DF ist für das Wahljahr politisch gerüstet. Den Bericht zur Mitgliederversammlung finden Sie hier:
www.frauenrat.de/deutsch/infopool/nachrichten/informationdetail/back/11/article/df-politisch-geruestet-fuers-wahljahr-2013