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Beginn meines Freiwilligen Sozialen Jahres im Abgeordnetenbüro von Mechthild Rawert

Mein Name ist Tonia Botzenhardt, ich bin 18 Jahre alt und habe im Juni dieses Jahres das Askanische Gymnasium in Berlin-Tempelhof mit der Allgemeinen Hochschulreife abgeschlossen.
Nach langem Warten und einem spannenden Wahlkampf fing ich am 1. Oktober mein Freiwilliges Soziales Jahr in der Politik (FSJ-P) im Abgeordnetenbüro von Mechthild Rawert an.

Was ist ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Politik?
Das FSJ-Politik findet in der Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) in Berlin statt.

Dieses Jahr in der Politik sieht vor, dass die Freiwilligen unter anderem selbst aktiv werden und politisch handeln, Politik und politische Prozesse verstehen lernen und durch aktive Teilhabe an der Gestaltung des Gemeinwesens teilhaben. Sie sollen auch Strukturen, Aufgaben und Arbeitsabläufe in politisch relevanten Institutionen kennenlernen und mitwirken.

Viele Freiwillige haben gerade die Schule abgeschlossen und haben oft noch keine genaue Vorstellung davon, was sie beruflich machen möchten. Und dort setzt das Konzept des Freiwilligen Jahres an. Es bietet jungen Menschen eine Chance, sich persönlich weiter zu entwickeln und den eigenen Berufswunsch zu überprüfen.
Darüber hinaus stellt die ijgd die pädagogische Begleitung. Diese umfasst die individuelle Betreuung der Freiwilligen und die Seminararbeit.

Wie bin ich auf das FSJ-P gestoßen?
Durch meine Familie erfuhr ich, dass die ijgd Freiwilligendienste im In- und Ausland anbietet. Auf der Internetseite entdeckte ich dann das FSJ-P, welches mein Interesse weckte und schickte eine Bewerbung ab.

Im Juni erhielt ich dann eine Einladung zu einem Gespräch von der Trägerorganisation ijgd. Bei diesem wurden ich und etwa fünf andere Kandidaten über das FSJ-P informiert. Das Hauptthema war: Worin besteht der Unterschied zwischen einem FSJ und einem Praktikum?
Anschließend wurden jedem Freiwilligen, entsprechend eigener Interessen und Fähigkeiten, ein bis zwei Einsatzstellen vermittelt. Das dortige Bewerben und Vorstellen lag dann bei jedem/jeder selbst.
   
Warum ein FSJ in der Politik?
Da ich mich bereits in der Oberstufe viel und intensiv mit politischen Themen auseinandersetzte, kam ich nach meinem Abitur zu dem Entschluss, diesen Pfad weiter zu verfolgen. Weil ich mir noch nicht sicher war/bin, ob die Arbeit in der Politik genau das ist, was ich mir darunter vorstelle, fiel meine erste Wahl auf das FSJ-P und nicht auf einen Studienplatz.

Warum Politik? Diese Frage stellten mir viele aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Ganz einfach: Weil die Politik viele unterschiedliche Themenfelder umfasst, die wichtig sind und jeden Bürger und jede Bürgerin etwas angehen.
Mir ist es wichtig sich politisch zu engagieren, denn nur dann kann mensch mitreden und die Gesellschaft positiv mit gestalten. Von nichts kommt auch nichts.

Aus diesen Gründen erschien mir das FSJ im politischen Leben als ein guter Anfang, um sich ein Bild von der Arbeit in der Politik zu machen, um zu klären, ob es das ist, was ich auch zukünftig machen möchte.

Meine ersten Tage im Bundestagsbüro und die erste Seminarwoche
Mein FSJ begann eigentlich mit der ersten Seminarwoche, welche von dem Träger ijgd organisiert wurde. Diese fand von Montag bis Freitag im Norden von Berlin Anfang Oktober statt.

Seminarwochen sind ein fester Bestandteil eines jeden Freiwilligen Sozialen Jahres und beinhalten im FSJ-P bildungspolitische Themen und Inhalte. Der Seminarplan unserer ersten Woche beinhaltete unter anderem die Vorstellung der jeweiligen Einsatzstellen und einen ersten Erfahrungsaustausch. Dabei waren die einzelnen Tage immer von kleinen Kennenlern-Spielen geprägt, wodurch unsere Gruppe immer stärker zusammenwuchs.

Das Highlight der Woche war der Besuch dreier Einsatzstellen in Berlin-Mitte: Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Weltfriedensdienst und die Konrad-Adenauer-Stiftung.

In der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur wurde uns ein Film gezeigt, der von der Unterdrückung der aufkommenden Popmusik/-szene handelte. Anschließend lösten wir ein Quiz zum Thema DDR.

Im Weltfriedensdienst bekamen wir einen kurzen Vortrag über die Arbeit und Themen der Stiftung, wobei uns ebenfalls ein kurzer Film einer von ihnen durchgeführten Aktion zum Thema Wasserraub in Afrika gezeigt wurde.

Und zu guter Letzt die Konrad-Adenauer-Stiftung. Hier wurden wir mit Hilfe einer Power-Point-Präsentation über die Aufgaben und Ziele der Stiftung unterrichtet. Anschließend entstand eine kleine Diskussion im Hinblick auf die Ziele und Vorstellungen der Stiftung hinsichtlich Verbreitung der Demokratie.

Am letzten vollständigen Seminartag besprachen wir die kommenden Seminartage/-wochen inhaltlich, wobei wir uns für die Themen Demokratieentwicklung, Naher Osten, deutsch-deutsche Geschichte und Extremismus/Fundamentalismus entschieden.

Insgesamt war die Seminarwoche eine komplett neue Erfahrung für mich, da sie weder dem schulischen Alltag noch der Zeit in der Einsatzstelle gleicht. Ich habe viele nette Leute kennengelernt und eine Menge spannende Dinge gelernt. Darüber hinaus war es super, wie die Gruppe sich organisiert hat. Alle waren einmal in einer Kochgruppe, welche für Frühstück, Mittag- und Abendessen und ebenfalls für das Einkaufen verantwortlich war. Durch das gemeinsame Kochen und Essen sind wir immer mehr zusammengewachsen.

Nach dieser spannenden Woche begann ich meine Arbeit im Abgeordnetenbüro, wobei ich herzlich von Mechthild Rawert und ihrem Team willkommen geheißen wurde.
Als Erstes wurde die kommende Woche und alle wichtigen Termine in der Gruppe besprochen. In den folgenden Tagen wurden mir grundlegende Dinge wie Eintragungen in den für das gesamte Team einsehbaren Terminkalender gezeigt. Eingeteilt bin ich auch schon für die Unterstützung öffentlicher Veranstaltungen. Langeweile kommt hier also zum Glück nicht schnell auf.

Nach diesem Freiwilligen Jahr im Abgeordnetenbüro von Mechthild Rawert hoffe ich eine klarere Vorstellung davon zu haben, was ich zukünftig beruflich machen möchte. Ich freue mich auf die Einblicke in politische Prozesse und Themen, wobei ich auf weitere Veranstaltungen und die Sitzungswochen sehr gespannt bin.

Tonia Botzenhardt