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„Wer spricht? Wer wird gehört?“

In über 76 Staaten werden Lesben, Schwule, Transgender und Intersexuelle strafrechtlich verfolgt. Auf dem 5. Fachtag Regenbogenphilanthropie am 21. November 2013 in der Friedrich-Ebert-Stiftung stellten Die Dreilinden gGmbH und die Hirschfeld-Eddy-Stiftung die wichtige Frage „Wer spricht? Wer wird gehört? Interessenvertretung von Lesben, Schwulen und Transgender aus dem globalen Süden“. Diskutiert über die Menschenrechtslage von Lesben, Schwulen, Trans*Menschen und Intersexuelle und wie in diesem Zusammenhang ein konstanter und fachspezifischer Süd-Nord-Dialog aufgebaut werden kann.

Fakt ist: Organisationen, die sich für die Geltung der Menschenrechte unabhängig von sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität einsetzen, brauchen internationale Solidarität und Unterstützung. Die Ausweitung der Förderung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit und die finanzielle Unterstützung dieser Organisationen sind dringend nötig.

„Bleibt stark!
Natürlich kam zu diesem Zeitpunkt keine engagierte Tagung an den laufenden Koalitionsvereinbarungen vorbei. So habe Frau Widmann-Mauz, Parlamentarische Staatssekretärin und bei den Koalitionsverhandlungen für die CDU Leiterin der Arbeitsgruppe Familien, Frauen- und Gleichstellungspolitik, noch vor kurzem mitgeteilt: „Eine generelle Öffnung der Ehe wird es mit der CDU nicht geben“. Die dringende Bitte an die SPD: „Bleibt stark, setzt euch durch!“. Auf der Fachtagung wurde nach Modellen der politischen Partizipation gefragt und auch danach, welche Rolle die Diaspora-Organisationen und Migrationsverbände im internationalen Dialog einnehmen können.

International Center for Reproductive Health & Sexual (INCRESE)
Beeindruckt haben mich die Ausführungen von Dorothy Aken’Ova, Gründerin und Leiterin des International Center for Reproductive Health & Sexual (INCRESE) in Nigeria. Als Feministin und Menschenrechtlerin kämpft sie für sichere Räume für die LGBTI-Community in Nigeria.

Afrika sei sehr diversifiziert, habe eine breite religiöse Vielfalt vorzuweisen. Während viele Frauen mittlerweile gelernt hätten, ihre Interessen zu vertreten, sei es bei der LGBTI-Community noch anders. Zu beobachten sei ein zunehmendes Verdrängen von Homo- und Transphobie aus dem öffentlichen Bild. Erzeugt würde „Unsichtbarkeit“.

Diskutiert wurde u.a. über:

  • Jede und Jeder spricht! Vielfalt ist gegeben. Zu berücksichtigen sei, dass Männer und Frauen häufig „anders sprechen“ und dass nicht jede/r Kontakt zu den Heimatländern habe. Hier seien die „wirklichen Stimmen“ zu identifizieren.
  • Derzeit fließe im Rahmen der HIV/Aids-Prävention viel Geld in Projekte für Männer,  die Sex mit Männern haben. Geschützte Räume seien auszuweiten.


Frau Aken'Ova-Ogidi vertritt die Haltung, dass es unbedingt notwendig sei, schon in den Programmplanungen sicherzustellen, dass die jeweilige religiöse Gemeinschaft „mit an Bord“ geholt wird. Ansonsten käme mensch vor Ort nicht weiter.
Ute Hausmann (FIAN Deutschland) stellte das „Beschwerdeverfahren für die staatliche Entwicklungszusammenarbeit: durchsetzbare Rechte für Minderheiten?“ vor. Intention ist es, bessere Lösungswege zur Regelung von Konflikten auch bei Problemen mit Geberinstitutionen zu entwickeln.