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Deutscher Pflegetag: Pflegefachkräfte wollen Taten sehen

Der erste „Deutsche Pflegetag 2014“ fand vom 23. bis 25. Januar 2014 in Berlin statt. Der Deutsche Pflegerat will den jährlich stattfindenden Deutschen Pflegetag zum zentralen Forum für den notwendigen interdisziplinären Dialog machen. Hier soll der fachliche Austausch zwischen EntscheiderInnen in Politik, Wirtschaft und Bildung, ManagerInnen in der Pflegebranche, beruflich Pflegenden aller Versorgungsbereiche, Hebammen und pflegenden Angehörigen stattfinden. Die Pflege will aus dem Bild der „dienenden Unterstützung für die Medizin“ heraus, will als eigenständiges professionelles Berufsbild anerkannt werden.  Die Chancen stehen gut: Über 1200 Fachleute waren gekommen, sie wollen ImpulsgeberInnen für Gesellschaft und Politik sein.

Wer sagt ein Koalitionsvertrag mache Berufsangehörige nicht „glücklich“, hätte zum Deutschen Pflegetag kommen müssen: „Wenn die Große Koalition wirklich umsetzt, was Gesundheitsminister Gröhe bei der Eröffnung für die Pflege versprochen hat, dann bin ich berufspolitisch zufrieden - aber versprochen haben Gesundheitsminister schon vieles“, so die erwartungsvoll zurückhaltende Reaktion von Pflegefachkräften auf dem Deutschen Pflegetag am 24. Januar in Berlin. „Ein Jahr der Pflege, aus dem gar nichts wurde, hatten wir schon“, war eine häufig zu hörende Äußerung.

Die in der Pflege Tätigen sind meine AnsprechpartnerInnen für politische Lösungen
Eine höhere Attraktivität der Pflegeberufe, die Einführung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes, Personalmindeststandards in der Pflege, eine grundlegende Reform der Ausbildungsstrukturen und vieles Richtige mehr: Der Koalitionsvertrag umfasst die notwendigen Herausforderungen für die Pflege, damit es Pflegebedürftigen, den Pflegefachkräften und den pflegenden Angehörigen besser geht.

Beruflich Pflegende leisten einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Sie identifizieren sich mit ihrem Beruf und treten selbstbewusst für notwendige Verbesserungen und Reformen ein - und wenn diese nicht erfüllt werden, verlassen immer mehr dieses Berufsfeld. Das ist eine schleichende gesellschaftspolitische Katastrophe.

Als Mitglied des Gesundheitsausschusses sage ich: Meinen Beitrag zur Professionalisierung eines ehemaligen „Frauenberufes“ leiste ich gerne! Es ist vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und des sich verschärfenden Pflegenotstands höchste Zeit, pflege- und gesundheitspolitischen Herausforderungen zu dem zu machen, was sie sind: große gesellschaftspolitische Herausforderungen, die alle Bürgerinnen und Bürger betreffen und für die wir Lösungen brauchen.