Für viele Frauen ist es ein großer Schritt aus ihrer Heimat in ein anderes, fremdes Land zu gehen. Oft treiben sie schlechte Lebensbedingungen, wie hohe Arbeitslosigkeit und mangelnde ärztliche Versorgung aus ihrer Heimat. Doch leider ist es nicht immer leicht, die Sitten und Gebräuche eines neuen Landes kennenzulernen und sich aufgenommen zu fühlen. Das gilt auch für Deutschland, gilt bei aller Anstrengung auch noch für Berlin.
Hier setzt das Interkulturelle Frauenzentrum S.U.S.I. - Solidarisch, Unabhängig, Sozial, International - in Schöneberg an. Unterstützt und beraten werden Frauen jeden Alters und jeder Nationalität bzw. Herkunft. Neben der Sozial-, Rechts- und Psychologischen Beratung bietet S.U.S.I. Deutschkurse ebenso wie künstlerische Workshops, Tanz-, Bewegungs- und Gesundheitskurse sowie viele Veranstaltungen rund um Migration und Integration an.
Ziel des Interkulturellen Frauenzentrums S.U.S.I. ist es unter anderem in- und ausländischen BürgerInnen Berlins Möglichkeiten der Vorbereitung auf eine bessere Integration in den Arbeitsmarkt, Beratung zu sozialen und rechtlichen Fragen sowie ein Tätigkeitsfeld für die Entfaltung ihrer Kreativität zu bieten.
Interkulturelles Frauenzentrum S.U.S.I.
S.U.S.I. ist schon ein „altes“ Berliner Frauenprojekt, ist aber im vergangenen August neu ins Bayerische Viertel um- bzw. zugezogen. Aus Verbundenheit und Neugierde wolle ich S.U.S.I. im neuen Domizil besuchen und hier stellvertretend für uns alle herzlich Willkommen heißen.
Und es war ein toller Besuch. Die geleistete Renovierungsarbeit hat sich gelohnt: Die Räumlichkeiten sind einfach grandios und haben einen weiten Blick über den Bayerischen Platz. Mein Willkommensgeschenk - eine Stadtteilführung durch das Bayerische Viertel mit Gudrun Blankenburg - wurde freudig aufgenommen. Schließlich war noch gar keine Zeit, NachbarInnen außerhalb des Hauses kennenzulernen, noch keine Zeit, wahrzunehmen wodurch sich die neue Nachbarschaft auszeichnet. Mit sehr großem Interesse wurden auch meinen Erzählungen über den im Oktober 2007 gegründeten Verein „Quartier Bayerischer Platz e.V.“ aufgenommen. Erste Kontakte sind bereits hergestellt worden.
Die Sprachkompetenz meiner S.U.S.I.-Gesprächspartnerinnen ist überwältigend: Adela Torres, Buchhaltung, spricht Spanisch und Deutsch. Gabriela Swierczynska, Koordinatorin des Bereichs Psychologische Beratung spricht Polnisch, Russisch, Deutsch und Englisch. Janina Argilagos, Gesamtkoordinatorin, spricht Deutsch und Spanisch. Nguyen Thi Hien, Koordinatorin des Bereichs Soziale Beratung, spricht Vietnamesich und Deutsch.
Die vielen Angebote des Frauenzentrums richten sich in erster Linie an Frauen, welche von sich aus entschieden haben, nach Deutschland zu kommen. Sie sind meist noch nicht lange hier und sprechen schlecht oder gar kein Deutsch. Aus diesem Grund werden alle Beratungsangebote des Frauenzentrums in vielen verschieden Sprachen, zum Beispiel auf Russisch, auf Vietnamesisch, auf Polnisch und auf Französisch, angeboten.
Mittlerweile treffen sich schon 10 Selbsthilfegruppen im Interkulturellen Frauenzentrum und tauschen sich aus. Darunter zum Beispiel „Töchter von Kriegseltern“ und "Ghamsu", Berliner Mädchen mit ghanaischen Verwandten.
Ich bin glücklich über diese Bereicherung Schönebergs. Herzlich Willkommen!