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Berlin ist Vielfalt - Berlin ist Queer

Berlin steht für Vielfalt. Zum 35. Christopher Street Day am 21. Juni 2014 fanden in Berlin gleich drei Paraden und Demonstrationen statt. Hunderttausende Menschen forderten mehr Toleranz und Gleichstellung für die LGBTI ("Lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex") -Community. Wir SozialdemokratInnen kämpfen für: „100% Gleichstellung!“ - in Deutschland, in Europa, in der ganzen Welt.

 

Parade des Aktionsbündnis CSD Berlin 2014
Die Demonstration des Aktionsbündnis CSD Berlin 2014 ging vor der Botschaft des homosexuellenfeindlichen Landes Ugandas los. Ein klares politisches Signal gegen die menschenrechtsverletzenden Gesetze in Uganda. Dort müssen homosexuelle Menschen um ihr Leben fürchten. Klaus Wowereit (SPD), Berlins Regierendem Bürgermeister, Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) und Renate Künast (Grüne), Vorsitzende des Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages, eröffneten die Parade.

Klaus Wowereit verwies auf die politische Dimension des CSD und stellte sich hinter die Forderungen des Aktionsbündnisses:
1. zur Homo- und Transfeindlichkeit: Die Diskriminierung, Verfolgung und Kriminalisierung lesbischwultransinter* Menschen muss international geächtet und sanktioniert werden
2. zur Gleichstellung: Sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität gehören in Artikel 3 GG
3. die gesellschaftliche Vielfalt muss aktiv gefördert werden
4. lesbische Sichtbarkeit muss gestärkt und die gesamte lesbischwultransinter* Vielfalt stärker abgebildet werden!
5. die gesellschaftliche Teilhabe von HIV-positiven Menschen ist zu fördern
6. Unterschiede sind zu respektieren, Vielfalt genießen!

"Berlin ist eine offene und internationale Metropole. Es ist eine tägliche Verpflichtung, dieses offene Klima zu schaffen.“ betonte Wowereit die Bedeutung des CSD für die Hauptstadt:. Er lobte die AkteurInnen des Aktionsbündnisses, da diese sich um die Einheit der CSD-Community bemühten. Die Gleichstellung sei auch in Deutschland noch nicht vollendet. Bei diesem CSD geht es nicht nur um die Gleichstellung in Deutschland. Es geht auch um die Rechte der Menschen in anderen Ländern mit schwulen- und lesbenfeindlichen Gesetzen wie Uganda oder Russland. Solidarität ist notwendig!

Seit dem ersten deutschen CSD, der 1979 in Berlin stattfand, hat  sich vieles zum Positiven geändert, erklärte Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie stellte in ihrem Beitrag fest: „Schwule und Lesben haben sich ihren Stolz, ihre Anerkennung und die Gleichstellung in fast allen Rechtsbereichen hart erkämpfen müssen". Die Familienministerin tritt „für die vollständige rechtliche und tatsächliche Gleichstellung der Menschen, die schwul, lesbisch, bi-, trans- oder intersexuell leben, ein" und will mit ihrer Politik dazu beitragen, ein modernes und offenes Land zu schaffen.

Die Route der Parade des Aktionsbündnis CSD Berlin 2014 führte an verschiedenen Botschaften, wie zum Beispiel die der Russischen Föderation, vorbei und prangerte hier Diskriminierungen und schwere Menschenrechtsverletzungen an. Die Abschlusskundgebung fand an der Motzstraße in Schöneberg statt.

In diesem Jahr gab es viel Streit um die Durchführung des CSD. Nach intensiven Auseinandersetzungen haben sich die Schwusos (QueerSozis) Berlin zur Teilnahme am Demonstrationszug des Aktionsbündnisses CSD Berlin 2014 entschieden. Viele CSD-Teilnehmende äußerten die Hoffnung, dass lesbischwultransinter* Community im nächsten Jahr wieder zusammen demonstrieren wird.

In einer Erklärung zum CSD fordern die SozialdemokratInnen die Öffnung der Ehe, das vollständige Adoptionsrecht, die Entschädigung der Opfer des §175 StGB und die Reform des Trans* und Intersexuellen-Gesetzes. Das Ziel ist eine gerechtere, moderne und weltoffene Gesellschaft ohne Ausgrenzung. Es gilt weiterhin: 100% Gleichstellung nur mit uns. Jetzt erst recht!

Der CSD steht weltweit für das Selbstbewusstsein der lesbischwultransinter* Community und ihren Widerstand gegen Diskriminierung. 45 Jahre ist es her, dass sich Schwule, Lesben und Trans-Menschen am 28. Juni 1969 erstmals öffentlich gegen ihre Diskriminierung wehrten. Nach einer Polizeirazzia in der Bar „Stonewall Inn“ kam es zum Aufstand von Schwulen, Lesben und Trans-Menschen gegen die Polizeiwillkür. Es folgten mehrtägige Straßenschlachten in der Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village, New York.