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Tuberkulose ist weltweit die zweithäufigste infektionsbedingte Todesursache

Zum Welttuberkulosetag am 24. März erklärt Mechthild Rawert, Bundestagsabgeordnete aus Tempelhof-Schöneberg, Mitglied im Gesundheitsausschuss und Berichterstatterin der SPD-Fraktion für den Öffentlichen Gesundheitsdienst:

„Tuberkulose ist eine gefährliche und aktuelle Krankheit, die in der öffentlichen Wahrnehmung gegenüber HIV/Aids, Ebola oder auch der Grippe ins Hintertreffen geraten ist. Der Welttuberkulose-Tag will aufrütteln und ins Bewusstsein rücken, dass die Tuberkulose nach Aids die zweihäufigste infektionsbedingte Todesursache ist.“ Der Erreger, Mycobacterium tuberculosis, ist sehr viel weiter verbreitet als HIV. Zudem ist er vielmals die Todesursache für an Aids-erkrankte Menschen.

Infektionsketten stoppen

Die Basis für eine erfolgreiche Tuberkulose-Kontrolle ist eine Erkennung von Ausbruchsgeschehen und die Aufklärung von Infektionsketten. „Mit der Erfassung und Übermittlung der Meldedaten und der Durchführung von Umgebungsuntersuchungen zur raschen Unterbrechung von Infektionsketten leisten die Gesundheitsämter einen wesentlichen Beitrag zur Tuberkulosekontrolle in Deutschland. Dafür muss der Öffentliche Gesundheitsdienst finanziell und personell gut ausgestattet sein.“

WHO-Ziel: Eine Welt ohne Tuberkulose

Auch 133 Jahre nachdem Robert Koch den Erreger der Tuberkulose entdeckt hat, ist die Krankheit nicht gestoppt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich etwa 3 Millionen Tuberkulose-Patienten unzureichenden Zugang zu medizinischer Versorgung haben und ihre Erkrankung nicht diagnostiziert bzw. nicht oder ungenügend therapiert wird. Nach Schätzungen der WHO starben 1, 5 Mio. Menschen im Jahr 2013 an Tuberkulose.

Das Ziel der WHO, die Tuberkulose bis zum Jahr 2050 zu eliminieren, ist daher ein ehrgeiziger Plan.

Der Vision einer Welt ohne Tuberkulose näher zu kommen bedeutet für Deutschland, ein jährlicher Rückgang der Tuberkulose-Neuerkrankungen von mehr als 10%. Tatsächlich stagnieren die Erkrankungszahlen jedoch, ähnlich wie in anderen Industrienationen.

Im Jahr 2013 wurden in Deutschland 4318 Erkrankungen diagnostiziert, 146 Patienten verstarben an den Folgen der Infektion.  Fast 2/3 der Erkrankten und auch der an Tuberkulose Verstorbenen waren Männer.