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2015: Ein Jahr voller Einsätze - Weihnachtsfeier des THW Tempelhof-Schöneberg

„Ohne ehrenamtliches Engagement ist unsere Gesellschaft wahrlich ärmer und kälter.“ Dieser Gedanke ging mir durch den Kopf, als den Teilnehmenden der Weihnachtsfeier des Technischen Hilfswerks (THW) Impressionen der diesjährigen weltweiten Einsatzgebiete vorgeführt wurden.

In meinem Grußwort habe ich dem THW für seine gute Arbeit gedankt. Die SPD-Bundestagsfraktion hat angesichts der unverzichtbaren Arbeit des Technischen Hilfswerks durchgesetzt, dass das THW ab 2016/17/18 jeweils acht Millionen zusätzlich erhält. Außerdem wurden 208 neue Stellen bewilligt. Damit würdigen wir das enorme Engagement des THW auch bei der Unterstützung der zahlreichen Herausforderungen für die Geflüchteten.

Beeindruckende Zahlen

2015 war das Jahr der Flüchtlingshilfe, betonte Oliver Schultz, THW-Ortsbeauftragter für Tempelhof-Schöneberg, in seiner Ansprache. Schultz nannte beeindruckende Kennzahlen: Die Mitglieder des THW Ortsverband Tempelhof-Schöneberg sind in diesem Jahr 22.000 Stunden ehrenamtlich tätig gewesen, davon 3.000 Stunden in Einsätzen und 8.000 Stunden in der Ausbildung. Aktuell gebe es ca. 100 HelferInnen. Der Frauenanteil liege aktuell bei 14 Prozent - ein noch steigerungsfähiger Anteil. Aktuell seien 85 Prozent der Führungspositionen des THW Ortsverband Tempelhof-Schönebergs besetzt. Abgesehen von diesem beeindruckenden Arbeitseinsatz erwähnte er auch, dass leider ein Drittel der Fahrzeuge des THW älter als 25 Jahre alt und damit investitionsbedürftig seien.

2015: Ein Jahr voller Einsätze

Der Zugführer der Technischen Züge, Bastian Wilczek, würdigte das vergangene Jahr in einem bunten Jahresrückblick. Er sei beeindruckt über die „wirklich stete Einsatzbereitschaft“. Unter anderem beeindruckten mich folgende Einsätze: Am 23. Dezember 2014 leisteten die Mitglieder der Ortsverbände Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf Aufbauhilfen zur Errichtung einer provisorischen Unterkunft. In der Silvesternacht 2014/15 leisteten die Freiwilligen eine sogenannte „Tunnelbereitschaft“ im Tiergartentunnel, um diesen nach Unfällen zügig wieder frei zu bekommen. Wie jedes Jahr fand im Januar der THW-Infotag statt, der Interessierten ein „Reinschnuppern“ ermöglicht - die zahlreichen Kinder und Jugendliche auf den Einsatzfahrzeugen schienen alle sehr begeistert. Übrigens ist dieses eindrucksvolle Kennenlernen bald wieder möglich: Am 19. Januar 2016 findet der nächste Infotag statt.

2015 fand auch die „3. Urban Search and Rescue Team“-Unfallübung statt, um die Mitglieder weiterzubilden. Ein Mitglied half auch bei den Aufbauarbeiten nach der Erdbebenkatastrophe in Nepal. Andere Mitglieder halfen in Mariendorf, als dort am 5. Juni bei der Sprengung eines Bankautomaten ein ganzes Haus zerstört wurde. Das THW leistete auch Amtshilfe für das Landeskriminalamt bei der Suche nach dem verschwundenen Elias. Tatkräftig angepackt wurde bei der Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Spandau und im Oktober beim Aufbau der Betten in der Notunterkunft für Geflüchtete in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof. Nicht zuletzt sorgte das THW auf dem Lichtenrader Lichtermarkt für die Stromversorgung.

Blick in die Zukunft

Neben einem Jahresrückblick darf natürlich auch ein Blick in die Kristallkugel nicht fehlen. Bastian Wilczek benannte als Ziele für 2016:

Aktuell mangelt es an einer Jugendgruppe, da es keine JugendbetreuerInnen gibt. Dieser Zustand soll schnellstmöglich geändert werden. Der Erlös der abendlichen Tombola-Verlosung geht in die künftige Jugendarbeit. Er hoffe auf „noch mehr bürgerschaftlichen Engagement“ und eine ansteigende Zahl der HelferInnen. Für 2016 erwartet Wilczek, dass die Unterstützung von geflüchteten Menschen weiterhin eine herausragende Aufgabe bleibt.

Dank für das geleistete Engagement

Hoher Besuch war anwesend: Albrecht Broemme, der Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk. Dieser äußerte sich beeindruckt von der geleisteten Arbeit der EhrenamtlerInnen beim Erdbeben in Nepal oder und bei der Hilfe für Geflüchtete. Broemme bedankte sich auch bei der Politik. Er wisse genau, wer dafür gesorgt habe, dass die Haushaltsmittel des THW so deutlich angestiegen seien und dass alle 208 geforderten Stellen bewilligt worden seien. Die Arbeit beim THW werde an der Basis geleistet: bei den einzelnen Ortsverbänden. Hier leisten die richtigen Leute am richtigen Ort eine gute Teamarbeit. Broemme berief Dietmar Hinz und Gerald Blauel als neue Stellvertreter für den Ortsverband Tempelhof Schöneberg und sprach allen THWlerInnen einen großen Dank aus. Auch Pater Vinzenz, Notfallseelsorger bei der THW, lobte die geleistete Arbeit als „kostbar und wertvoll“.

Anschließend wurden engagierte THW-Mitglieder für 30, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft im THW, andere für besondere Leistungen bei der Flutkatastrophe mit der Flutmedaille Sachsen 2013 und wiederum ein anderer mit dem Auslandsabzeichen geehrt. Es hat mich gefreut, bei der Medaillenüberreichung unterstützend mitwirken zu dürfen.

Machen Sie mit beim THW

In 668 Ortsverbänden engagieren sich bundesweit ca. 80.000 HelferInnen ehrenamtlich. Die THW-Ortsverbände kommen bei unterschiedlichen Schadenslagen wie Hochwasser oder Stromausfall zum Einsatz. Wer sich für ein ehrenamtliches Engagement in einem THW-Ortsverband entscheidet, absolviert zunächst eine Basisausbildung. Darin wird neben dem Umgang mit der technischen Ausstattung auch Allgemeinwissen über den Katastrophenschutz vermittelt. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung stehen die HelferInnen für den Einsatz zur Verfügung.