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Internationaler Frauentag 2016: Freiheit, Gleichheit, Emanzipation

Den ganzen Tag Rosen an die Frauen in Tempelhof-Schöneberger zu verteilen, ist einfach wunderbar. Auch deshalb mag ich den Internationalen Frauentag.
 
Es tut gut, sich zu erinnern, was Frauen der ersten und zweiten Frauenbewegung erreicht haben - aber auch heute ist der Einsatz für gleiche Rechte für Frauen und Männer noch hochaktuell. Auch im Jahr 2016 sind wir in Deutschland von der tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Männern noch weit entfernt. Frauen kämpfen auf dem Arbeitsmarkt immer noch mit erheblichen Nachteilen: Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern stagniert seit Jahren bei 22 Prozent und vergrößert sich zu einer Rentenlücke von knapp 60 Prozent. Zwar ist die Frauenerwerbsquote so hoch wie nie zuvor, doch mehr als die Hälfte der Frauen sind in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt. Besonders hoch ist die Belastung für die Alleinerziehenden - und in Berlin leben besonders viele: Gut 1/3 der Berliner Kinder wird mit nur einem Elternteil groß. Deshalb hat vor allem die SPD dafür gekämpft, dass der Entlastungsbetrag für sie um 600 Euro erhöht wird und flexible Arbeitszeitmodelle weiter ausgebaut werden.

            

Insbesondere Frauen leiden unter dem Spagat der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und zunehmend auch der pflegerischen Betreuung von Angehörigen. Noch immer haben wir kein Sexualstrafrecht, welches der selbstbestimmten Maxime von „Nein heißt Nein“ folgt - das ist ein Skandal. Häusliche und sexualisierte Gewalt ist für Frauen in Deutschland leider immer noch eine riesengroße Bedrohung. Unabhängig davon, ob es sich um hier geborene Frauen oder um geflüchtete Frauen handelt.


            

Berliner SozialdemokratInnen verteilten 36.000 Rosen

Am 8. März, dem Internationalen Frauentag, haben wir Berliner SozialdemokratInnen 36.000 Rosen auf den Straßen und den Verkehrsknotenpunkten Berlins verteilt. Mit den Rosen habe ich zusammen mit meinen Friedenauer GenossInnen schon frühmorgens um 8.00 Uhr Freude an der Kreuzung Kaisereiche verbreiten können und ebenso abends zusammen mit den GenossInnen der SPD Mariendorf. Von der sich zeitlich anschließenden gemeinsamen Aktion der Genossinnen der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) haben insbesondere die Tempelhoferinnen profitiert, die bei Karstadt noch auf die Schnelle einkaufen wollten.


„Geh dahin, wo die Frauen sind“Wo traf ich noch weitere viele Frauen?

  • auf dem Markt und in den Geschäften vor und rund um das Rathaus Schöneberg

     

Der Nachbarschaftstreffpunkt HUZUR in der Schöneberger Bülowstraße ist ein offenes Haus für Menschen ab 50 Jahren. Ursprünglich war gedacht, die Angebote der "Huzur Seniorenfreizeitstätte" vor allem für die NachbarInnenn, die aus der Türkei kommen, zu öffnen, längst sind aber die BesucherInnen von so bunter nationaler Vielfalt wie sich der Schöneberger Norden nun mal präsentiert: vielfältig! Ich danke Gülsen Aktas, Leiterin, für ein üppiges Frühstück zusammen mit den Besucherinnen. Der Besuch war wieder mal sehr erlebnisreich.

    

Bei meiner Ankunft traf ich auf begeisterte Flamenco-Tänzerinnen, die Männer verspäteten sich an diesem Tage. Bei den Frauen war deutlich spürbar, was dem Tanzen, Bewegung überhaupt, nachgesagt wird: Tanzen und bewegen stärkt die Persönlichkeit und fördert die kreative, geistige und körperliche Entfaltung. Stolz wurde mir berichtet, dass der nächste öffentliche Auftritt in Kürze bevorsteht.
Das Nachbarschaftszentrum Steinmetzstraße im Norden Schönebergs bietet ein facettenreiches Angebot für Familien in den Bereichen Bildung, Erziehung und Beratung an. Es entstand 2004 vor dem Hintergrund, im sogenannten "Bülowkiez" für die zahlreichen Familien mit Zuwanderungsgeschichte, die oft mit schwierigen Wohn- und Lebensbedingungen zurechtkommen müssen, einen Anlaufpunkt im Kiez schaffen. Die Eltern-Kind-Gruppen, der offene Elterntreff, die Vätertreffs und das Frauenfrühstück sind sehr beliebt. Es kommen auch viele Grundschulkinder, die Unterstützung bei den Hausaufgaben erhalten oder hier ihre Freizeit verbringen können.

Über die Rosen haben sich die Bewohnerinnen ebenso wie die Pflegekräfte gefreut. Mich freute, wie sich viele der Frauen über eine Rose freuten, und rührte, wie der Geruch der Rose zum Schnuppern daran führte. Ich traf die Frauen im Gemeinschaftsraum als auch in ihren Einzel- oder Doppelzimmern. Die Einrichtung, die über einen großzügigen Gartenbereich verfügt, hat 51 Pflegeplätze für BewohnerInnen der Pflegestufe 0 - III und Härtefälle.

  • in der Notunterkunft Großbeerenstraße (Mariendorf)

Der Internationale Frauentag ist international bekannt. Das wurde in dieser Notunterkunft für Geflüchtete mal wieder deutlich: Einige der Frauen erzählten von der Bedeutung dieses Tages in ihren Heimatländern. Die sprachliche Verständigung erfolgte mit Hilfe der Kinder und Jugendlichen. Die Rosen kamen aber auch bei den Erzieherinnen und den Frauen des Security-Dienstes gut an. Ich wurde bestätigt: Für Frauenrechte kämpfen ist an jedem Ort dieser Welt notwendig.


    

SPD: Der Kampf Richtung Geschlechtergerechtigkeit geht weiter

Wir SozialdemokratInnen kämpfen weiter

  • für den Rechtsanspruch auf befristete Teilzeit. Wer die Arbeitszeit reduziert, um Kinder zu erziehen oder Angehörige zu pflegen, muss sich sicher sein können, dass dies nicht zu beruflichen Nachteilen führt,
  • für eine partnerschaftliche Teilung der Familien- und Berufspflichten. Wir wollen den Grundsatz "Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit" noch in dieser Wahlperiode umsetzen. Deshalb unterstützen wir den von Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig vorgelegten Gesetzentwurf - leider sperren sich - wie schon bei der Quote - Union und Wirtschaft gegen das Gesetz,
  • für ein neues Pflegeberufereformgesetz, ein erster Schritt zur Aufwertung der sozialen Berufe.
  • für eine geschlechterparitätische Besetzung von Beratungs- und Entscheidungsgremien, 
  • für eine gleichstellungsorientierte Ausgestaltung des digitalen Wandels in der Arbeitswelt, 
  • für eine wirksamere Bekämpfung von sexualisierter Gewalt und Sexismus,
  • für mehr Schutz und Unterstützungsangebote für geflüchtete Frauen, 
  • für mehr aktive politische und gesellschaftliche Teilhabe der Frauen, insbesondere auch der jungen Frauen.Wir wollen Geschlechtergerechtigkeit!