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Besuch in der Heilpädagogischen Ambulanz Berlin e.V. (hpa): Geflüchtete Menschen mit Behinderungen gebührt unser besonderer Schutz

Schutzsuchende mit Behinderung gehören zum Personenkreis der besonders schutzbedürftigen Menschen. Deshalb muss gerade auch den geistig behinderten Geflüchteten mit und ohne besondere Verhaltensauffälligkeiten besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn diese sind in einer besonders prekären Situation. Es bedarf hier häufig spezieller und nicht selten individueller Lösungen - so die Haltung der MitarbeiterInnen der Heilpädagogischen Ambulanz Berlin e.V. (hpa). Leider komme diesen besonders schutzbedürftigen Geflüchteten aber immer noch viel zu wenig Aufmerksamkeit zu, da ihre Aufnahme und Versorgung von besonderen Bedürfnissen bestimmt ist. Aufsuchende Hilfen wie auch spezielle pädagogisch-therapeutische Hilfen brauchen viele Menschen - unabhängig davon, ob diese in Berlin geboren sind, nach Berlin zugezogen oder aber in der jüngsten Zeit als Geflüchtete nach Berlin gekommen sind.

Ich danke den Mitgliedern der hpa-Geschäftsführung Eckhard Busch und Diana-Susan Rebecchi und weiteren MitarbeiterInnen sehr für den anregenden Austausch in den Räumlichkeiten ihres Hauptstandortes Moabit auf dem Gelände des Landesamts für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSo) in der Turmstrasse 21. Sie sind bestrebt, ihre umfangreichen Angebote für die überwiegend erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung, die zusätzliche Behinderungen, psychische Störungen oder Verhaltensauffälligkeiten haben, auch für die Gruppe der in Berlin Schutz und Unterstützung suchenden geflüchteten Menschen zu erweitern. Für Menschen mit Behinderungen gilt generell - also auch für geflüchtete Menschen mit Behinderungen, dass sie in die Gesellschaft integriert sein und selbstbestimmt und gleichberechtigt am Leben in der Gemeinschaft teilhaben wollen.

Einer meiner Vorschläge war, entsprechende Konzeptionen für den Entwurf des Masterplans Integration und Sicherheit aufzubereiten. Die Stadtgesellschaft sei aufgefordert diesen in den nächsten Wochen noch mit weiteren Vorschlägen anzureichern.

Spezialisierte heilpädagogisch-therapeutische Angebote auch für Geflüchtete zur Verfügung stellen

Die hpa ist in Berlin die einzige  Einrichtung, die Menschen mit geistiger Behinderung und zusätzlichen psychischen Störungen bzw. gravierenden Verhaltensauffälligkeiten im gesamten Stadtgebiet ambulant unterstützt, begleitet und berät. Um das Ziel der weitestgehenden Selbstbestimmung zu erreichen, gilt es, Chronifizierungen von gravierenden Verhaltensauffälligkeiten zu vermeiden, Manifestierungen vorzubeugen und sie zu modifizieren bzw. minimieren. Beratung und Unterstützung finden auch Angehörige und MitarbeiterInnen aus Einrichtungen der Behindertenhilfe. Erbracht wird ein spezialisiertes heilpädagogisch-therapeutisches Angebot, welches von der Heil-, Sozial- und Rehabilitationspädagogik, über Psychologie, Psychotherapie, System- und Familientherapie, Kunst- und Musiktherapie bis hin zur Suchttherapie reicht. Es bestehen enge Kooperationen mit niedergelassenen PsychotherapeutInnen, PsychiaterInnen und NeurologInnen.

In der als gemeinnütziger Träger der Behinderten- und Jugendhilfe anerkannten hpa sind rund 80 MitarbeiterInnen beschäftigt. Menschen mit Migrationsbiografie finden hier seit jeher eine besondere Berücksichtigung. Es liegen vielfache interkulturelle Kompetenzen vor.

Die heilpädagogisch-therapeutischen Angebote der HpA Berlin e.V. erfolgen zumeist auf der Grundlage der Eingliederungshilfe des SGB XII (§§ 53, 54) und IX (§55). 

Die hpa wurde 1999 im Zuge der Enthospitalisierung der „Ambulanz der heiltherapeutischen Abteilung“ der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik gegründet. Die hpa-Standorte sind in Moabit und Friedrichshain.