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Malta als Verbindung zu Libyen: als Vorsitzende der Deutsch-Maltesischen ParlamentarierInnengruppe zum Gespräch mit Vertretern der Wirtschaft und Politik am 20. Juli 2016

Erst im Mai diesen Jahres bin ich als Vorsitzende der Deutsch-Maltesischen ParlamentarierInnengruppe zusammen mit anderen ParlamentarierInnen in Malta gewesen. Unter anderem besuchten wir dort auch die Industrie- und Handelskammer, sowie Unternehmen der Wasser- und Energieversorgung. Die Bedeutung der wirtschaftlichen Kooperationen zwischen Deutschland und Malta wurden herausgestellt. Malta als europäischer Standort für den Ausbau der wirtschaftlichen als auch politischen Beziehungen zu Ländern wie Libyen bzw. Nordafrika wurde schon damals betont. Am Ausbau der Beziehungen zwischen Europa und Nordafrika gibt es ein starkes europäisches Interesse. Das hat auch der sogenannte „Valletta-Gipfel“ gezeigt. Malta kann als das nicht nur geographisch am nächsten liegende EU-Land wirtschaftlich und politisch dabei eine wichtige Rolle zukommen.

Ausbau wirtschaftlicher Kooperationen

Am 20. Juni wurde ich in Berlin vom Deputy President der Industrie- und Handelskammer, Frank Farrugia, dem Vizepräsidenten der Kammer, Tonio Caspinta, dem Präsidenten der Libysch-Maltesischen Handelskammer, Abdussalam Danaf und dem Geschäftsführer von Attard & Co Ltd., Hugh Arrigo besucht. Initiator des Besuches war Klaus-Peter Brandes, bis 2015 als Botschafter auf Malta tätig. Jetzt arbeitet er als ehrenamtlicher Berater für den Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft in Berlin. Im Fokus des Gespräches stand die Entwicklung möglicher Chancen einer gemeinsamen Markterschließung von maltesischen und deutschen Unternehmen in Nordafrika. Diesbezügliche Chancen werden von den Maltesern schon seit langem gesehen.

In einer gemeinsamen Gesprächsrunde am 21. Juli wollen die VertreterInnen der Industrie-und Handelskammer Malta und des Afrika-Vereins zum Thema Libyen eine Delegationsreise des Afrika-Vereins mit deutschen UnternehmerInnen nach Malta am 26./27. September 2016 vorbereiten. Auch wenn die Lage in Libyen äußerst labil ist, so lohne es sich doch, rechtzeitig Kontakte für eine bessere Zukunft aufzubauen.

Zwischen Libyen und Malta existieren schon seit langer Zeit enge Handelsbeziehungen. Malta fungiert für Libyen vor allem als Bindeglied zu Europa. So gibt es auch eine Lobbygruppe, die Libysch-Maltesische Handelskammer, die 1994 gegründet wurde und sich darauf spezialisiert, diese wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder weiter voranzutreiben.

Beim Gespräch spielte natürlich die Sicherheitslage in Libyen eine große Rolle. Viele Menschen flüchten aus Libyen, noch gilt das Land als politisch instabil. Es kommen aber auch wieder bessere Zeiten, davon ist Abdussalam Danaf, Präsident der Libysch-Maltesischen Handelskammer, überzeugt. Sich darauf vorzubereiten, um dann frühzeitig Investitionen in Libyen zu tätigen, sei für den Aufbau der dortigen Wirtschaft besonders wichtig. Die wirtschaftliche Lage der Menschen in Libyen sei auch deshalb zu verbessern, damit es keinen Fluchtgrund nach Europa gebe.

Dezidiert habe ich darauf hingewiesen, dass wirtschaftliche Beziehungen nicht im politisch luftleeren Raum zu besprechen seien. Der Aufbau menschenwürdiger Arbeitsbedingungen, eine Corporate Social Responsibility, müsse bei der Planung von wirtschaftlichen Investitionen immer mitgedacht werden.

Mein Anliegen ist es, Beziehungen zu stärken, weiterzuführen, gerade auch in politisch schwierigen Zeiten. Malta mit seiner geographischen Lage kann dabei eine Schlüsselrolle einnehmen. Ich freue mich auf weitere Kooperationen und auf den Gegenbesuch der maltesischen ParlamentarierInnen in Berlin.