„Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ (Eph. 4,5) - dieser Bibelvers beschreibt die Intention des ökumenischen Rogate-Klosters Sankt Michael zu Berlin recht anschaulich. Bereits vor drei Jahren wurde es von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) als geistliche Gemeinschaft anerkannt. Darauf folgte nun an Allerheiligen am 1. November 2016 die Anerkennung durch das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland. Die Anerkennungsvereinbarung wurde bei einem sehr gut besuchten Gottesdienst mit viel prominenter Beteiligung in der Schöneberger Zwölf-Apostel-Kirche unterzeichnet.
Dazu eingeladen waren neben mir:
- Angelika Schöttler, Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg (SPD)
- Volker Beck, Bundestagsabgeordneter (Bündnis 90/Die Grünen)
- Matthias Ring, Katholisches Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland
- Ulrike Trautwein, Generalsuperintendentin EKBO
- Ulf-Martin Schmidt, Dekan Alt-Katholische Gemeinde Berlin
- Dagmar Wegener, Pastorin Baptistischen Gemeinde Schöneberg
- Burkhard Bornemann, Pfarrer Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde (EKBO)
- Andrea Richter, Pfarrerin und Beauftragte für Spiritualität (EKBO)
- Jürgen Janewers, Diakon Alt-Katholische Gemeinde Berlin.
Gern habe ich im Rahmen dieses Gottesdienstes, gemeinsam mit Pfarrerin Richter, Pastorin Wegener und Volker Beck, die Fürbitten gesprochen. Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler las aus der Offenbarung des Johannes.
Unterzeichnung der Anerkennungserklärung
Den Höhepunkt des Gottesdienstes bildete die Unterzeichnung der Anerkennungserklärung von Bischof Dr. Matthias Ring und Prior Franziskus Aaron vom Rogate Kloster. In der Anerkennungserklärung zwischen dem Katholischen Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland und dem Rogate-Kloster St. Michael heißt es zu Recht: „Diese Anerkennung ist einerseits Zeichen gelebter Ökumene und andererseits Ausdruck der gewachsenen vertrauensvollen Gemeinschaft zwischen dem altkatholischen Bistum, seiner Gemeinde Berlin und dem Rogate-Kloster Sankt Michael“. Auch Landesbischof Dr. Christoph Meyns betonte in seiner Grußbotschaft den ökumenischen Gedanken: „Die Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen dem Rogate-Kloster St. Michael und dem Bistum der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland ist einer dieser Schritte auf dem Weg zur Vertiefung der Gemeinschaft zwischen Christinnen und Christen unterschiedlicher konfessioneller Traditionen in Deutschland“.
Rogate Kloster
Als offener Ort für Fragen nach Gott und des Glaubens wurde das Rogate-Kloster am 29. September 2011 gegründet. Seitdem vereint es Christen lutherischer, reformierter und katholischer Tradition. Ebenso treffen hier liberal, konservativ, links und nicht an Parteien gebundene, ja auch vermeintlich unpolitisch orientierte Menschen und KirchenkritikerInnen aufeinander. Das Rogate-Kloster versteht sich als eine weltoffene Gemeinschaft. Ihr Engagement für intersexuelle, transgeschlechtliche und homosexuelle Menschen ist besonders hervorzuheben: Alljährlich findet hier ein Gottesdienst anlässlich des lesbisch-schwulen Stadtfestes in Tempelhof-Schöneberg statt. Im Gemeindehaus der Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde fand am 4. September 2012 meine Fraktion vor Ort-Veranstaltung „Intersexuelle Menschen anerkennen - Selbstbestimmung im Identitätsgeschlecht“ statt, wofür ich noch heute danke.
Schon seit der Gründung des Rogate-Klosters unterstütze ich das Kloster bei Veranstaltungen und beteiligte mich an der Gestaltung von verschiedenen Rogate-Gottesdiensten. Der Einsatz des Rogate-Klosters gegen Homophobie und Gewalt ist schlichtweg beispielgebend. Ich danke Bruder Franziskus für sein Engagement. Ich gratuliere herzlich zur Anerkennung des Rogate-Klosters durch das Katholische Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland!