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EINLADUNG: „Erwerbs- und Sorgearbeit gemeinsam neu gestalten“ – Diskussion im Berliner Frauenbund 1945 e.V.

Auf Einladung des Berliner Frauenbund 1945 e.V. diskutiere ich am 10. Mai 2017, von 18:00 bis 20:00 Uhr mit Dir/mit Ihnen und Mitgliedern des Berliner Frauenbundes über die gleichstellungspolitischen Stellschrauben, die für eine gerechte Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zwischen den Geschlechtern notwendig sind.

Geschlechtergleichstellung existiert in Deutschland (noch) nicht. Das zeigt sich im Erwerbsleben, in der Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit und im Alter bei der Rente. Leitbild des im März erschienenen Zweiten Gleichstellungsberichtes ist daher: „Wir streben eine Gesellschaft mit gleichen Verwirklichungschancen von Frauen und Männern an, in der die Chancen und Risiken im Lebensverlauf gleich verteilt sind.“

Gleichstellungspolitik muss Diskriminierung, Gewalt, strukturelle Benachteiligung und Stereotypen insbesondere beim Berufseinstieg, der Berufskarriere, Familiengründung und familiären Pflege abbauen.

Gleichstellungs- und gesellschaftspolitische Maßnahmen zur Schließung des Gender Pay Gap (21 %) und des Gender Pension Gap (53 %) sind ebenso erforderlich wie der Abbau des bei 52 % liegendem Gender Care Gap. Letzterer bedeutet: Frauen leisten täglich um die Hälfte mehr unbezahlte Sorgearbeit als Männer. Das ist ungerecht. Fakt ist: Ohne eine verlässliche Infrastruktur für Sorgearbeit haben Frauen nicht die gleichen Chancen, sich eine wirtschaftliche Eigenständigkeit und Existenzsicherung aufzubauen. Auch partnerschaftliche Modelle können nicht zufriedenstellend verwirklicht werden.

80 % der Beschäftigten in den SAHGE-Berufen (Soziale Arbeit, Haushaltsnahe Dienstleistungen, Gesundheit, Pflege, Erziehung) sind weiblich. Nicht nur das Image ist vielfach unattraktiv. Es fehlt häufig noch die Ausgestaltung als Profession und als guter „Lebensberuf“. Notwendig hierzu sind u.a. berufspolitische Reformen in der Aus- und Weiterbildung, bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung, gleichstellungorientierte Personalplanungen, flexible Arbeitszeiten und auch ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld.