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Berliner Selbsthilfe-Tag - Ein Fest für die ganze Familie

Unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller fand am 1. Juli 2017 am Rolandufer der Berliner Selbsthilfe-Tag statt. Zu diesem haben vier Berliner Selbsthilfe-Dachverbände eingeladen: der Paritätische Wohlfahrtsverband - Landesverband Berlin, die Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin, die Landesstelle Berlin für Suchtfragen und SEKIS - Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle.  Gefördert wurde der Berliner Selbsthilfe-Tag 2017 von den gesetzlichen Krankenkassen im Land Berlin. Ich habe mich sehr gefreut, Gerlinde Bendzuck, Vorsitzende der Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V. und Barbara König, Staatssekretärin für Pflege und Gleichstellung zu treffen.

Und wieder war der barrierefrei gestaltete Selbsthilfetag ein Fest für die ganze Familie. Im Festzelt fand ein vielfältiges Bühnenprogramm statt mit Theater- und Tanzdarbietungen von Menschen mit und ohne Behinderung, in der Selbsthilfe aktiven  Künstler*innen, eine inklusive Modenschau sowie eine Vorführung der Hunde für Handicaps. Außerhalb des Zeltes galt wieder: Gegen Wetter kann mensch sich anziehen. Das galt für die kleineren Besucher*innen, die eine Hüpfburg oder auch das Kinderschminken nutzen konnten. Clown Bruno war überall.

Eine bunte Vielfalt von Selbsthilfe in Berlin

Das Wesen der Selbsthilfe ist die wechselseitige Hilfe auf der Basis gleicher Betroffenheit. Selbsthilfe bedeutet, die eigenen Probleme und deren Lösung selbst in die Hand zu nehmen und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten aktiv zu werden. In Selbsthilfegruppen finden sich Menschen zusammen, die ein gemeinsames Thema verbindet, die unter der gleichen Krankheit, Behinderung oder seelischen Konfliktsituation leiden. Auch Angehörige von Betroffenen organisieren sich in Selbsthilfegruppen. Selbsthilfegruppen und -organisationen sind auch Foren, in denen sich Kranke, Patient*innen, Nutzer*innen von gesundheitlichen Einrichtungen das Wissen und die Kompetenz aneignen, die sie brauchen, um ihre Krankheit besser bewältigen zu können. Aber auch, um sich als „Verbraucher*innen“ im Versorgungsmarkt „Gesundheit“ besser behaupten zu können. Mit Hilfe der Selbsthilfegruppen heben Patient*innen ihre Vereinzelung gegenüber den Anbieter*innen und Kostenträgern partiell auf. Menschen mit unterschiedlichen Betroffenheiten schaffen sich so ihre eigenen Lobbystrukturen.

Selbsthilfegruppen und -organisationen z.B. von chronisch kranken Menschen sind inzwischen akzeptierte und gefragte Partner*innen professioneller Versorgung im Gesundheitswesen. Sie erbringen wichtige ergänzende Leistungen, unter anderem weil sie einen Teil der Information, Hilfe, Betreuung und Gesundheitsförderung leisten, die der institutionelle und professionelle Sektor nicht übernehmen will und kann.

Es gibt in Berlin eine Vielzahl von Selbsthilfe-Initiativen zu fast allen Themen. Etwa zwei Drittel der Selbsthilfegruppen arbeiten jedoch zu gesundheitsbezogenen Themen.

Ich danke den 40 Berliner Selbsthilfeorganisationen und den Menschen aus aktiven Selbsthilfegruppen, die an Informationsständen und „gedeckten Tischen“, wo sie als Gastgeber*innen von ihren persönlichen Erfahrungen in der Selbsthilfearbeit berichteten. Allen Gastgeber*innen gilt mein herzlicher Dank. Mit vielen von ihnen stehe ich auch in einem regen Austausch, so zum Beispiel mit der Alzheimer-Gesellschaft Berlin e.V., Landesstelle Berlin für Suchtfragen e.V., Deutsche Rheuma-Liga Berlin e.V., Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK), Hunde für Handicaps-Verein für Behinderten-Begleithunde e. V., LV Selbsthilfe Berlin e.V., Lebenshilfe e.V. Berlin, Antidiskriminierungsberatung, Projekt Selbsthilfe und Migration e.V., Bundesverband JEMAH e.V..