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Pflege als „In“- Beruf ausbilden - SPD-Bundestagsfraktion beschließt Pflege-Ausbildungsbedingungen für das 21. Jahrhundert

„Pflege ist eine Branche mit Perspektive. Damit Pflegen für junge Menschen von der Ausbildung bis zur Rente ein attraktiver Beruf ist, bedarf es dringend der Reform der Pflegeausbildungen. Hier muss die Regierung den Worten endlich Taten folgen lassen“, erklären die Berichterstatterinnen für Altenpflege, Petra Crone und für Gesundheitsberufe der SPD-Bundestagsfraktion, Mechthild Rawert.

Die Pflegepolitik der schwarz-gelben Bundesregierung dümpelt vor sich hin. Sie verschärft den Fachkräftemangel. Durch ihr Nichtstun bei der dringenden Modernisierung der Pflegeausbildungen gehen die Chancen vieler junger Menschen auf eine zukunftssichere Ausbildung und einen attraktiven Arbeitsplatz in der Pflege verloren. Schon jetzt können sich laut einer Studie der Universität Bremen Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Klasse an den Gymnasien nur zu 3,4 Prozent, an der Realschule nur zu 5,3 Prozent und an der Hauptschule nur zu 11,4 Prozent vorstellen, in der Pflege zu arbeiten. Dreimal mehr Jungen als Mädchen glauben, der Pflegeberuf bringe nur Langeweile und keinen Spaß.

Pflege will sich modernisieren, will eine „gute Ausbildung“, will „gute Arbeit“. Hierfür haben wir als SPD-Bundestagsfraktion am 5. Juli unter anderem beschlossen:

Generalistische Erstausbildung
Wir wollen die Zusammenführung der bisherigen drei Ausbildungen der Gesundheits-, Kinderkranken- und Altenpflege. Wir wollen eine generalistische Erstausbildung mit anschließenden Einstiegsmöglichkeiten in allen Feldern des Gesundheitswesens und der Pflege. Die Modellprogramme der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass diese Ausbildungsform bestens geeignet ist, professionelles Handeln für viele Pflegesituationen z.B. in der Gesundheitsförderung, im stationären oder ambulanten Bereich, in der Rehabilitation ebenso wie im Hospiz erfolgreich zu ermöglichen. Mit Blick auf den Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen ist auch eine Akademisierung der Pflegeberufe geboten. Wir brauchen mehr Durchlässigkeit im gesamten Bildungswesen. Wir wollen: Niemand darf der Pflegebranche verloren gehen. Pflegerische Kompetenzen sind überall gefragt.

Gebührenfreie Erstausbildung
Gute Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie braucht eine solidarische und solide Finanzierung. Wir fordern auch für die Pflege: Ausbildung ist gebührenfrei. Schulgeld gehört abgeschafft. ArbeitgeberInnen dürfen sich nicht vor Ausbildungskosten drücken. Wir prüfen deshalb eine bundeseinheitliche Ausbildungsplatzumlage und eine Umlagefinanzierung, ggf. auch mit Steuermitteln.