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Mehr als nur an einem Tag: Kinder haben Rechte!

Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg, Mechthild Rawert:

Am 20. November findet bundesweit der „Aktionstag Kinderrechte - Ich hab immer Rechte“ von UNICEF statt. Ich rufe alle Kinder und Jugendliche - insbesondere in meinem Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg - sich als Expertinnen und Experten in eigener Sache zur aktiven Teilnahme auf: Stellt uns wieder bzw. neu gewählten Bundestagsabgeordneten Hausaufgaben! Was ist dir wichtig? Wie soll sich jede und jeder von uns für die Kinderrechte einsetzen?

Bitte beteiligt euch zahlreich an der UNICEF-Aktion unter http://www.aktionstag-kinderrechte.de. Oder meldet euch direkt bei mir unter:

mechthild.rawert@wk.bundestag.de oder direkt in meinem Wahlkreisbüro Mechthild Rawert, MdB, Friedrich-Wilhelm-Str. 86, 12099 Berlin, Tel: (030) 720 13 884, Fax: (030) 720 13 994, www.mechthild-rawert.de .

"Die Menschheit schuldet den Kindern das Beste, das sie zu geben hat"
(Präambel der „Erklärung der Rechte des Kindes“, 20. November 1959)

Dieses Beste schulden wir vielen Kindern noch heute - weltweit und auch in Deutschland:

Beispiel Eins: Hilfe für die Kinder auf den Philippinen

In einem armen Land wie den Philippinen besteht zwischen den gesetzlichen Vorschriften u.a. dem Verbot der Kinderarbeit und der gesellschaftlichen Realität ein großer Unterschied: Die Armut ihrer Familien zwang schon vor dem Taifun "Hayian" mehr als vier Millionen Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren zu häufig gesundheitsschädigender und/oder gefährlicher Arbeit. Viele dieser arbeitenden Kinder können gar nicht oder nur unregelmäßig zur Schule gehen. Nach "Hayian" fehlt es nun auch an Unterkünften, Essen, Kleidung, Gesundheitsversorgung, Trinkwasser, Sanitäreinrichtungen, medizinischer und psychosozialer Betreuung. Viele Kinder wurden Waisen.

Sie alle brauchen unsere Überlebenshilfe und unseren Schutz JETZT. Bitte helfen Sie den Kindern! Öffnen Sie Ihre Geldbörsen.

Beispiel Zwei: Hilfe bei der Identitätssuche für „Kinder des Krieges“
Millionen Kinder wachsen in Kriegs- und Bürgerkriegsländern auf. Unter den „Kindern des Krieges“, sind auch Kinder, die von Mitgliedern der UNO-Friedenstruppen gezeugt werden. Als „Kinder des Feindes“, „Kollateralschaden“, „Bastards“ u.ä. wurden und werden sie in ihren Familien und Heimatländern oft stigmatisiert, diskriminiert, tabuisiert - seien es die Amerasians, die Wehrmacht- oder Besatzungskinder in Europa und Japan oder die Kinder der Vergewaltigungen im bosnischen, ruandischen oder kongolesischen Bürgerkrieg. Diese in Kriegs- und Nachmilitärzeiten weitestgehend unbeachtet bleibenden Kinder aus mehr oder minder freiwilligen Beziehungen müssen in politische, soziale, rechtliche und humanitäre Maßnahmen eingebunden werden. Zwar hat sich die UNO mit diesem Thema beschäftigt und eine Resolution verabschiedet. Die Dokumentation „Gefährliche Helfer - Sexuelle Gewalt durch UN-Soldaten“ zeigt aber, dass die Einhaltung der Vorschriften durch Truppenmitglieder und die Unterstützung der Betroffenen in der Praxis von den Resolutionszielen noch weit entfernt sind.

Die Rechte der Kinder des Krieges müssen stärker in die UN-Kinderkonvention einbezogen werden. Einige Rechte der Kinderkonvention können nur von Kindern eingefordert werden, die ihre Herkunftsidentität kennen - doch genau das ist bei vielen Kindern des Krieges gerade das Problem: Manche kennen entweder nur Vater oder Mutter oder keines der Elternteile. Die Nationen und ihre Militärs müssen hier noch verstärkt Verantwortung übernehmen.

Wie bedeutsam die Suche nach den eigenen Wurzeln für die weitere Lebens- und Identitätsentwicklung ist, war auch zentrales Anliegen meiner Konferenz „Besatzungskinder - Vater gesucht",  zu der ich am 26. Oktober 2013 in den Fraktionssaal der SPD-Bundestagsfraktion im Reichstagsgebäude eingeladen habe.

Beispiel Drei: Hoffnung und sozialer Aufstieg für alle Kinder in Deutschland
Rund 1,1 Millionen Kinder und Jugendliche - also rund 8,6 Prozent aller Heranwachsenden - haben „langjährige Armutserfahrungen“. Das ist das traurige Ergebnis der der jüngst vorgestellten Studie „Reiche, kluge, glückliche Kinder?“ des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF zur Lage der Kinder in Deutschland 2013. Besonders problematisch ist es, wenn diese Situation lange anhält, dann wird Hoffnungslosigkeit gelernt. Für diese Kinder ist es schwer, Selbstvertrauen zu entwickeln und die Herausforderungen im weiteren Leben zu meistern. Sie ziehen sich häufig zurück etwa in starken Medienkonsum.

Die Politik ist gefordert: Bund, Länder und Kommunen müssen alle Kräfte bündeln, um verfestigte Armutssituationen bei Kindern zu verhindern. Für den Bildungserfolg der Kinder darf nicht die soziale Herkunft, darf nicht das Einkommen, die Bildung und der soziale Status der Eltern entscheidend sein. Wir SozialdemokratInnen wollen eine zielgenaue und frühzeitige Förderung für benachteiligte Kinder. Kindertagesstätten und Ganztagsschulen sind auszubauen. Wir wollen eine gerechte Bildungspolitik, die kein Kind, kein Talent zurücklässt. Wir wollen eine Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz.

Übereinkommen über die Rechte des Kindes
Am 20. November 1989 wurde das internationale „Übereinkommen über die Rechte des Kindes"  von  191 Staaten der Vereinten Nationen unterzeichnet. Seitdem wird an diesem Tag der „Internationale Tag der Kinderrechte” begangen. Dieses weltweite Grundgesetz für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sichert Kindern und Jugendlichen u.a. das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Bildung und Ausbildung, das Recht auf Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause, das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung.