(Kolumne von Mechthild Rawert im Tempelhofer Journal, Ausgabe November/Dezember 2015)
Die Tage werden kürzer und das Wetter trister. Die sprichwörtliche Zeit der Besinnung naht. Es ist eine Zeit, sich klarzumachen, was wir alles haben, was uns wichtig ist - und was andere Menschen nicht haben.
Nutzen Sie die Zeit um sich selbst die wirklich wichtigen Dinge zu fragen:
Woher komme ich? Wer bin ich? Wie wurde ich zu dem, der/die ich heute bin? Wer gibt mir die Kraft, die täglich in mir steckt? Freuen Sie sich über Ihre hoffentlich lang anhaltende Gesundheit, denn diese und vor allem ihre Lieben sind es, worauf es im Leben wirklich ankommt.
All dies haben die Flüchtlinge, die zu uns kommen, häufig nicht. Sie sind aus Kriegsgebieten über Wochen hinweg geflohen, an Leib und Seele verwundet, traumatisiert. Sie haben häufig große Ängste, Ängste um das schiere Überleben ihrer Familie - Ängste, die viele von uns nicht annähernd kennen.