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Rosen und „Vorwärts“ zum 100. Internationaler Frauentag am 08. März 2011

„Brot und Rosen“: bereits vor 100 Jahren war Gleichstellung im ganzen Leben die Kernforderung der Frauenbewegung. Trotz aller Fortschritte ist diese Forderung heute noch aktuell. Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten kämpfen für Geschlechtergerechtigkeit in allen Lebensbereichen. Vor allem die berufliche Gleichstellung und der Kampf gegen Lohndiskriminierung stehen im Blickpunkt. Einkommensarmut ist in Deutschland vor allem weiblich. 70 Prozent der im Niedriglohnsektor Beschäftigten sind Frauen. Ein Grund ist, dass Frauen überproportional in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt sind. Von den vollzeitbeschäftigten Frauen erhält jede Dritte ein Einkommen, dass unterhalb der Niedriglohnschwelle liegt. Die Sozial- und Gesundheitsberufe in denen überwiegend Frauen tätig sind, werden im Vergleich schlechter bezahlt als viele der sogenannten „Männerberufe“ in der Privatwirtschaft. Dabei spielen diese Berufe für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft und für die öffentliche Daseinsvorsorge eine so bedeutsame Rolle.

Zeit für rote Rosen
Zum 100-jährigen Jubiläum des internationalen Frauentages verteilte die Bundestagsabgeordnete Mechthild Rawert über 800 Rosen an Tempelhof-Schöneberger  Bürgerinnen. Nach der traditionellen Frühverteilung am U-Bahnhof Friedrich-Wilhelm-Platz besuchte die Frauenpolitikerin am 8. März vor allem Frauen an ihren Arbeitsplätzen in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen und im Einzelhandel. Damit wollte Rawert ein Zeichen der Anerkennung und der Wertschätzung für die Arbeit der Frauen setzen, die sie tagtäglich leisten.

Besuch im Seniorenzentrum Ullsteinstraße
Den Pflegerinnen des Seniorenzentrums Ullsteinstraße dankte Rawert für ihre engagierte Arbeit mit roten Rosen und der Sonderausgabe des „Vorwärts“. Anlässlich des 100sten Jubiläum des Frauentages wurde die Märzausgabe der SPD-Zeitung „Vorwärts“ ausschließlich von Frauen gestaltet. Begleitet von der Pflegedienstleiterin, Elisabeth Olszewski, besuchte die Bundestagsabgeordnete jede Station. Immer wieder wurde Rawert auf den Nachwuchsmangel und Ungewssheiten hinsichtlich künftiger Einsatzmöglichkeiten zusätzlicher MAE-Kräfte (Ein-Euro-JobberInnen) aufmerksam gemacht. Die massiven Mittelkürzungen bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik durch die schwarz-gelbe Bundesregierung bewirken, dass es vor Ort an zusätzlichen Leistungen, wie Vorlesen oder Zeit zum Reden mit den Menschen, fehlt.

Gespräche in der Tagespflege Friedenau

Intensive Gesprächen führte Mechthild Rawert mit den Pflegerinnen und den Besucherinnen in der Tagespflege Friedenau, in der an diesem Tage Karneval gefeiert wurde. Die Seniorinnen und Senioren leben zu Hause und nutzen die Angebote der Tagespflege Friedenau. Sie äußerten sich ausgesprochen positiv über die angebotenen Möglichkeiten für ihre Tagesgestaltung, Betreuung und Pflege.

Rosen verteilen in Schöneberg
Mit großer Freude nahmen die Passantinnen am Kaiser-Wilhelm-Platz ihre Ehrung am Frauentag entgegen. Viele wussten von der Bedeutung des internationalen Frauentages, für andere war es eine Überraschung.

Rote Rosen im Rosenhof Berlin-Mariendorf
Anschließend stattete Mechthild Rawert dem Seniorenwohnanlage „Rosenhof“ in Mariendorf einen blumigen Besuch ab. Begleitet von der Leiterin Claudia Körner erhielten über 100 weibliche Beschäftige, Pflegefachkräfte, Mitarbeiterinnen in der Gastronomie oder Wäscherei, jeweils eine Rose und „Vorwärts“ eine Gratulation zum Internationalen Frauentag und einen Dank für ihre Tätigkeit. Weitere Diskussionen zur Pflegereform wurden vereinbart.

Frauenmärz vor dem Rathaus Schöneberg
„Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen. Sie bekommen nichts“ erkannte einst Simone de Beauvoir. Also formulierten die Frauen vor dem Rathaus Schöneberg ihre politischen Forderungen. Sie wollen mehr Straßen nach Frauen benannt haben, stärkere Sichtbarkeit der Frauenfußball-Weltmeisterschaft in den Medien, wirkliche Entgeltgleichheit, mehr politische Teilhabe und Chancengerechtigkeit. Viele, viele lila Luftballons stiegen mit den Wünschen und Forderungen der Frauen in den Himmel. Zu den beschwingten Klängen der Brassgirls des Damenorchesters Salome tanzten zahlreiche Frauen vor dem Rathaus Schöneberg. Mechthild Rawert hielt die Eröffnungsrede. In ihrer Ansprache beschrieb sie die Geschichte des Internationalen Frauentages und verwies auf gleichstellungspolitische Erfolge der letzten Jahrzehnte. Die Frauenpolitikerin pochte auf das Recht gerade der jungen Frauen nach modernen Rahmenbedingungen, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben, ein gleichberechtigtes partnerschaftliches Leben ermöglichen.

Tempelhof: Karstadt und Tempelhofer Hafen
Der Einzelhandel beschäftigt viele Frauen, die Arbeitsbedingungen sind zumeist nicht die allerbesten. Zusammen mit Frau Franz, Betriebsratsvorsitzende von Karstadt Tempelhof, erhielten die Beschäftigten von Karstadt ebenfalls Rose und den „Vorwärts“. „Wie schön, dass auch jemand an uns denkt“ lautete auch die einhellige Meinung der weiblichen Beschäftigten und Selbständigen im Einkaufszentrum Tempelhofer Hafen. Beim Rundgang durch alle Geschäfte des Tempelhofer wurde die Politikerin begleitet von Herrn Simon, Manager des Einkaufszentrums Tempelhofer Hafen.

Gesellschaftlicher Fortschritt und die Gleichstellung der Geschlechter gehören zusammen
Für die SPD-Bundestagsfraktion haben die Mitglieder der „AG Gleichstellung“ - überwiegend weibliche MdB´s - Eckpunkte für ein Gesetz zur Durchsetzung von Entgeltgleichheit erarbeitet. In diesem Gesetz werden wir die einzelnen Schritte festlegen, die eine betriebliche Entgeltungleichheitspraxis abbauen und verhindern hilft. Die ExpertInnen der Hans-Böckler-Stiftung entwickelten mit dem Entgeltgleichheits-Check (eg-check) ein effektives Prüfinstrument für die Aufdeckung von ungleicher Entlohnung von Männern und Frauen. Das Erkennen der Einkommensdiskriminierung von Frauen ist wichtig, um diesen Missstand wirksam bekämpfen zu können.

Die SPD will mit einem wirksamem Maßnahmenpaket gegen Niedriglöhne von Frauen angehen:

  • durch die Stärkung der Tarifbindung insbesondere auch in den Dienstleistungsberufen
  • durch einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro, der vor allem Fraueneinkommen erhöht
  • durch Maßnahmen gegen Lohndiskriminierung wie das Entgeltgleichheitsgesetz
  • durch das Zurückdrängen von atypischen (Befristung, Teilzeit, Minijob, etc.) Beschäftigungen
  • durch ein Bundestariftreuegesetz, mit dem der öffentliche Dienst u.a. zum Vorbild der Entgeltgleichheit bei der öffentlichen Auftragsvergabe werden kann
  • durch die Höherbewertung rentenrechtlicher Ansprüche für Zeiten mit sehr geringen Verdiensten und Beiträgen auch über 1992 (geltendes Recht) hinaus.

Die SPD steht für gleiche Bezahlung, Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit.

Fotos: Thomas Protz