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Brot und Rosen: Tagesfahrt durch das politische Berlin

Auf Einladung von Mechthild Rawert (SPD), Bundestagsabgeordnete für Tempelhof-Schöneberg, fand am 11. März im Rahmen des Tempelhof-Schöneberger Frauenmärz eine politische Tagesfahrt mit 50 Frauen statt.

Erste Station war das Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages, wo die Frauen sich mit Mechthild Rawert zu einem über zweistündigen Gespräch trafen. Sitzungswoche, Nicht-Sitzungswoche - dieser Rhythmus bestimmt ihr Leben. Diskussionsbestimmende Themen waren aufgrund der Mitgliedschaft der Abgeordneten im Gesundheitsausschuss, in der Arbeitsgruppe Gleichstellung schnell gefunden. Die schwarz-gelbe Gesundheitsreform u.a. mit ihren unsozialen Zusatzbeiträgen löst die strukturelle Probleme des Gesundheitswesens nicht, belastet aber einseitig die Versicherten. Engagiert diskutiert wurden Herausforderungen im Bereich der Pflege. Zu den größten gehört die Aufwertung der Pflegeberufe. Schon jetzt droht ein Fachkräftemangel. Keineswegs hinnehmbar ist die zu geringe Entlohnung dieser Professionen, in denen überwiegend Frauen beschäftigt sind.

In diesem Monat ist die UN-Behindertenrechtskonvention zwei Jahre in Deutschland in Kraft. Mit der Konvention werden die Rechte von 8,7 Millionen Menschen mit Behinderung in unserem Land gestärkt, soll Teilhabe, soll Inklusion nicht Exklusion für jeden Lebensbereich gewährleistet werden. Das gilt auch für das Gesundheitswesen. Zu viele Praxen sind noch nicht barrierefrei, zu viele MedizinerInnen noch unvertraut mit den Wechselwirkungen von Krankheiten und den ebenfalls sehr vielschichtigen Behinderungen. Gefordert wird von uns allen ein Umdenken. Berlin ist auf gutem Wege gerade hinsichtlich eines inklusiven Schulsystems.

Nach Gruppenfoto und vorzüglichem Mittagessen fand ein Besuch des Pflegestützpunktes Schöneberg in der Pallasstraße 25 statt. Pflegestützpunkte existieren seit der Pflegereform 2008. Die SPD-Bundestagsfraktion hat dafür jahrelang gekämpft. Hier erhalten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen eine trägerunabhängige neutrale Beratung. Diese wird auf Wunsch von den Mitarbeiterinnen auch in den eigenen vier Wänden durchgeführt.
Den meisten Teilnehmerinnen war das Angebot der momentan 26 Berliner Pflegestützpunkte ebenso unbekannt wie die Tatsache, dass es seit dem 01. Januar 2009 einen Rechtsanspruch auf Pflegeberatung gibt, ebenfalls eine Initiative der SPD. Entsprechend zahlreich und intensiv waren die Fragen. Die Beratung umfasst sowohl die Bedürfnisse der zu pflegenden Person als auch die der ehrenamtlich Pflegenden. Fakt ist, dass häusliche Pflege nur dann auf Dauer möglich ist, wenn die Angehörigen lernen, mit ihren Kräften hauszuhalten, weiterhin auch selbst etwas für sich tun.

Das Willy-Brandt-Haus, die SPD-Bundesparteizentrale, war der nächste Stopp der politischen Tagesfahrt. Nach einer Führung durch das Haus, Erläuterungen seiner Funktionen und vielfältigen Nutzungen - u.a. auch für zahlreiche Kulturveranstaltungen - fand ein Gespräch, u.a. zu Geschichte und Erfolge von 100 Jahre Internationaler Frauenbewegung, mit einer Referentin des SPD-Parteivorstandes statt.

50 Frauen freuten sich auf den letzten Programmpunkt, eine erneute Begegnung und weitere intensive Diskussionen mit Mechthild Rawert im Rahmen einer Schifffahrt durch Berlin.