Die Frage „Wo komme ich her?“ bewegt alle Menschen und ist Teil der lebenslangen Frage „Wer bin ich?“. Für viele Menschen ist die Frage nach der Herkunft leicht zu beantworten, da Mutter und Vater bekannt sind.
Anders ist es bei den über 200.000 Menschen in Deutschland, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Kinder aus Verbindungen deutscher Frauen mit russischen, britischen, französischen und US-amerikanischen „Besatzungssoldaten“ zur Welt kamen. Auf der Geburtsurkunde dieser „Besatzungskinder“ steht zumeist „Vater unbekannt“. Nicht immer waren die Bedingungen des Aufwachsens für sie leicht: rund 70 Prozent der Kinder wuchsen bei ihren Müttern auf, rund 30 Prozent in einem Heim. Die Betroffenen haben die Wahrheit über ihren Vater häufig erst spät erfahren. Das Schweigen in den Familien und der Gesellschaft war groß. Hoch sind auch die Hürden, die Väter zu finden: Mal sind deren Unterlagen längst vernichtet, mal verzweifeln die Soldatenkinder an bürokratischen Vorschriften, mal werden sie von dubiosen Suchdiensten über den Tisch gezogen.