Im kurz nach der Jahrhundertwende entstandenen Bayerischen Viertel wohnte 1933 ein hoher Anteil der mehr als 16.000 in Schöneberg lebenden jüdischen Bürger*innen. Im Juni 1943 war das Viertel „judenfrei". An ihre Ausgrenzung, Enteignung, Deportationen und Ermordungen erinnern heute zahlreiche Stolpersteine, aber auch das flächendeckende Denkmal in Form von 80 Gedenktafeln an Laternenmasten.
Im Bayerischen Viertel heute kommt es aber auch zu ungewöhnlichen Begegnungen und Freundschaften: Eine solche war die Begegnung zwischen von Lea „Lola“ Waks (1929-2015), einer „stolzen Jüdin“ und den beiden Journalisten Hans-Peter Föhrding und Heinz Verfürth. Lea Waks war eine selbstbewusste und resolute Frau, die auch auf der Straße das Gespräch suchte, auch Fremden ihre Lebensgeschichte erzählte, wie sie den Holocaust überlebt hatte. Sie war auf ihre eigene Weise Zeitzeugin des Holocaust.