Liebe Leserin, lieber Leser,
auf der Landesfrauenkonferenz der Berliner Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) am 16. März 2013 habe ich für den zweiten Frauenplatz und damit für Platz drei der SPD-Landesliste kandidiert. Ich danke den ASF-Delegierten, dass sie mich überzeugend für meinen „Wunschplatz“ nominiert haben. Die nächste Wahl findet auf dem SPD-Landesparteitag am 25. Mai statt.
Mein politisches Lebenselixier ist die Geschlechtergerechtigkeit und eine umfassende diskriminierungsfreie Gleichstellung - Gleichstellung in allen Bereichen und auf allen Ebenen: Gleichstellung zwischen Frauen und Männer, Gleichstellung unabhängig von der ethnischen und sozialen Herkunft, Gleichstellung unabhängig davon, ob mensch Handicaps hat oder nicht, Gleichstellung im ganzen Lebensverlauf - also auch im fortgeschrittenen Alter - Gleichstellung unabhängig von der sexuellen Identität.
Trotz Schnee und Kälte versammelten sich viele Menschen zu einem bunten Treiben bei der Protestdemonstration am Brandenburger Tor anlässlich des Equal Pay Day: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Stopp mit der Lohnlücke zu Lasten der Frauen. Das wollen und verdienen auch die Pflegekräfte. Der Tag der Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern fand am 21. März 2013 zum sechsten Mal in Deutschland statt. Und nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts verdienen Frauen immer noch 22% weniger als Männer, obwohl wir die bestausgebildetste Frauengeneration haben - diese hat tolle Jobs und gutes Einkommen verdient!
Die SPD-Bundestagsfraktion gedenkt mit einer großen Veranstaltung mit Schülerinnen und Schülern und über 1000 Gästen am 20. März des 80. Jubiläum der legendären Rede von Otto Wels. Der damalige Fraktionsvorsitzende der SozialdemokratInnen im Reichstag und alle Mitglieder der SPD-Fraktion - zumindest diejenigen, die noch in Freiheit waren - stimmten als einzige Fraktion gegen das furchtbare Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten. Die unter den drohenden Augen der Nazi-Schergen gehaltene mutige Rede von Wels bestimmt bis heute das Selbstverständnis der Sozialdemokratie: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“ Das Ermächtigungsgesetz bedeutete das Ende des demokratischen Parlamentarismus und den Ausgangspunkt der Nazi-Schreckensherrschaft.
Dass die Bundesregierung - anders als die Bundesländer - keinen eigenen Antrag für ein Verbot der rechtsextremen NPD beim Bundesverfassungsgericht stellen will, berührt und entsetzt mich zutiefst. Ich halte dieses für einen Schlag ins Gesicht all derjenigen, die die Bekämpfung und Ächtung des Rechtsextremismus als zwingend notwendige politische und gesellschaftliche Daueraufgabe betrachten. Insbesondere das Verhalten der fünf FDP Ministerinnen und Minister - Gesundheitsminister Daniel Bahr, Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, Entwicklungsminister Dirk Niebel, Wirtschaftsminister Philipp Rösler und Außenminister Guido Westerwelle - wird von mir strikt abgelehnt. Ich finde dieses parteitaktische Agieren in dieser Frage verwerflich. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten machen uns dafür stark, dass der Deutsche Bundestag einen eigenen Antrag stellt!