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Di., 11. November 2014

Obgleich unabgesprochen, passt doch die aktuelle Beratung zum „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Abgabenordnung und des Einführungsgesetzes zur Abgabenordnung“ der Bundesregierung im Deutschen Bundestag wie die Faust auf´s Auge zu den sehr detaillierten Beschreibungen zu Steuersparmodellen für ausländische Unternehmen in Luxemburg in der Süddeutschen Zeitung. Ziel des Gesetzes ist es, dass Vermögen und Erträge nicht mehr auf anonymen Nummernkonten im Ausland versteckt werden können. Kein Bankgeheimnis soll Steuerflüchtlinge vor Strafverfolgung schützen.

Mo., 10. November 2014

Zum 1. Januar 2015 werden sowohl das verabschiedete Pflegestärkungsgesetz 1 als auch das vom Kabinett vorgelegte „Gesetz zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf“ in Kraft treten. Das Pflegestärkungsgesetz 2 mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und dem damit verbundenen gleichberechtigten Anspruch von Leistungen für Menschen mit körperlichen, psychischen und geistigen Einschränkungen sowie das Pflegeberufegesetz stehen für 2015 an.

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund setzt sich für die Weiterentwicklung der Pflegeversicherung, für eine gute pflegerische Versorgung und gute Beschäftigungsbedingungen in der Pflege ein. Unter dem Motto „Wie weiter in der Pflege? - Eine Standortbestimmung zur geplanten Reform der Pflegeversicherung“ beschäftigten sich daher am 29. Oktober 2014 ExpertInnen des DGB und aus der Politik sowie PraktikerInnen mit der Frage „Was haben die pflegebedürftigen Menschen, ihre Angehörigen und die Beschäftigten in der Pflege zu erwarten?“.

Fr., 7. November 2014

(Erschienen in der Berliner Stimme, 8.11.2014, S. 7, Nr. 22, 64. Jahrgang)

Mechthild Rawert zur Reform des Paragraphen 177

Ein wirklicher Fall: Eine Frau trennt sich von ihrem Freund, zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus. Nach einiger Zeit taucht der Ex-Freund in der neuen Wohnung auf, in der sie sich mit dem neuen Lebensgefährten befindet. Er zieht eine Schusswaffe und erschießt ihren Partner. Der Ex-Freund zwingt die Frau ihm in die alte Wohnung zu folgen. Dort verlangt er den Beischlaf. Die Frau wehrt sich nicht, lässt die sexuellen Handlungen über sich ergehen. Der Mann wird festgenommen. Es kommt zur Anklage wegen Mordes und Vergewaltigung. Verurteilt wird der Täter „nur“ wegen Mordes, im Fall der Vergewaltigung wird er frei gesprochen. Denn, so das Urteil: Es liegt keine fortgesetzte Gewalt oder Drohung vor. 

In Deutschland werden Vergewaltigungen kaum angezeigt. Bei den angezeigten Taten kommt es nur zu wenigen Anklagen und zu noch weniger Verurteilungen. Dies ist ein Skandal.

Do., 6. November 2014

Das Feministische FrauenGesundheitsZentrum e.V. Berlin ist, wie der Name schon sagt, eine feministische Einrichtung. Frauen sind anders gesund und anders krank als Männer. Frauen sollen in ihrer Unterschiedlichkeit sichtbar werden: ob lesbisch oder heterosexuell, ob aus verschiedenen Kulturen, mit oder ohne Behinderung. Die Botschaft „Gesundheit ist immer  geschlechtsspezifisch zu verstehen - und damit auch ihre Behandlung“ ist Credo des FFGZ, wie Martina Schröder in ihrer Empfangsrede anlässlich der Jubiläumsfachtagung des Feministischen FrauenGesundheitsZentrum e.V. Berlin (FFGZ) am 15. Oktober 2014 in der Urania in Schöneberg herausstellt.

Mi., 5. November 2014

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dies bestätigt der mittlerweile 10. „Bericht zur Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland“ der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Der Bericht wurde von Aydan Özoguz (SPD), Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration, am 29. Oktober 2014 im Rahmen einer Pressekonferenz dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Ich finde, der Titel des Berichtes sollte umbenannt werden, denn er betrachtet umfassend Daten zu Personen mit Migrationsbiografie, differenziert also nicht nur nach Staatsangehörigkeit. Dargestellt werden die vielfältigen Lebenslagen der Menschen mit Migrationshintergrund, von denen mehr als die Hälfte deutsche StaatsbürgerInnen sind.

Mi., 29. Oktober 2014

„GIB AIDS KEINE CHANCE“ - so die einhellige Meinung aller TeilnehmerInnen des Gespräches mit VertreterInnen der AIDS-Hilfe Paderborn am 24. Oktober 2014 im Deutschen Bundestag. Für zielgruppenspezifische Präventionsstrategien und Kommunikationskonzepte und eine gute Versorgung bedarf es ausreichender Finanzmittel auch durch die Bundesebene. Zu dem Gespräch hatte mich mein Kollege Burkhard Blienert (SPD) als Berichterstatterin für HIV/Aids und andere sexuell übertragbaren Erkrankungen (STI) dazu geladen. Burkhard Blienert ist Bundestagsabgeordneter für den Kreis Paderborn und die Stadt Holte-Stukenbrock und ebenfalls Mitglied im Ausschuss für Gesundheit.

Di., 28. Oktober 2014

Unter dem Titel „Global Care Chains: Why should we care?“ beleuchteten GewerkschafterInnen und WissenschaftlerInnen das Phänomen der „Pflegeketten“. Die Friedrich-Ebert-Stiftung hatte ExpertInnen aus Chile, Philippinen, Südafrika, Uruguay, Israel, Bolivien, Hong Kong, Belgien, Tschechien, Polen, Südkorea und Deutschland eingeladen. Pflegeketten bedeuten, dass auch in Deutschland zunehmend Arbeitsmigrantinnen als „Hausangestellte“ in privaten Haushalten Betreuungs-, Haushalts- und Pflegeaufgaben übernehmen. In diesen - oft nicht legalen - Pflegearrangements gilt das Geschlecht als Ressource und nicht die Ausbildung oder Profession der Frauen. An den „Care-Ketten“ beteiligt sind fast ausschließlich Frauen. Es entstehen widersprüchliche Abhängigkeiten. Befürchtet wird eine Abwertung von Care-Arbeit insgesamt. Eine Kette besteht häufig aus drei oder mehr Frauen, wobei in jeder Care-Stufe der Lohn abnimmt und die letzte Betreuerin oft unbezahlt tätig ist. Während frau hier in häufig prekären und auch irregulären Beschäftigungsverhältnissen arbeitet, werden die eigenen Kinder oder pflegenden Angehörigen im Heimatland von anderen Frauen betreut. Im beispielsweise deutschen Zielland werden so Versorgungslücken geschlossen, im Herkunftsland dagegen neue geschaffen.

Di., 28. Oktober 2014

Für intersexuell geborene Menschen gibt es in Deutschland noch keinen Rechtsrahmen, der ihr Recht auf Geschlechtsidentität schützt. In mehreren Arbeitsgruppen innerhalb des Deutschen Bundestages unter Federführung des Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird aber daran gearbeitet. Wir SozialdemokratInnen wollen einen gesetzlichen Rahmen zum Schutz der körperlichen Unversehrtheit und der Selbstbestimmungsrechte intergeschlechtlicher Menschen. Ein Bewusstseinswandel  zum Abbau ihrer Diskriminierung ist unserer Gesellschaft notwendig.

Am 26. Oktober fand der internationale Intersex Awareness Day statt. Mir ist es wichtig, die Lebenssituationen von intergeschlechtlichen Menschen stärker ins Bewusstsein unserer Gesellschaft zu holen. Wir müssen die Tabuisierung und das Schweigen durchbrechen, müssen gegen Diskriminierung, Menschenrechtsverletzungen und den damit verbundenen Verlust der Selbstbestimmung und Selbstakzeptanz angehen. Unsere Gesellschaft ist Vielfalt - intergeschlechtliche Menschen sind ein selbstverständlicher Teil davon.

Fr., 24. Oktober 2014

Für eine Sozialdemokratin fühlt es sich ungewohnt an, im Fraktionssaal der CDU/CSU an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen. Und dann noch an einer, zu der die Stiftung Marktwirtschaft eingeladen hat. Schon in der Einladung wird der unterschiedliche politische Blick deutlich: „Kann der angedachte neue Pflegevorsorgefonds ein vielversprechender und ausbaufähiger Einstieg in eine gerechtere intergenerative Lastenverteilung sein oder bleibt er nur ein wirkungsloser Tropfen auf dem heißen Stein? Und welche Erwartungen kann die Gesellschaft an die Eigenverantwortung des Einzelnen haben, sich gegen die finanziellen Folgen von Pflegebedürftigkeit im Alter abzusichern?“.

Do., 23. Oktober 2014

Wenn ein Praktikumsbericht die Note 1- bekommt, dann gebührt der Arbeit, die darin steckt eine besondere Würdigung. 

"Liebe Mechthild,
vielen Dank für das gute Praktikumszeugnis, das ich vor einigen Tagen von dir erhalten habe. Ich habe auch gerade meinen Praktikumsbericht benotet zurück bekommen und dachte mir, dass ich dir den Bericht schicken könnte. 
Ach ja, es ist eine 1- geworden. :-)

Mit freundlichen Grüßen
Lennart Markovic"

Liebe Mechthild,
vielen Dank für das gute Praktikumszeugnis, das ich vor einigen Tagen von dir erhalten habe. Ich habe auch gerade meinen Praktikumsbericht benotet zurück bekommen und dachte mir, dass ich dir den Bericht schicken könnte. Ach ja, es ist eine 1- geworden. :-)
Mit freundlichen Grüßen
Lennart Markovic